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Faves #40
The Buzzcocks: What Do I Get? / Oh Shit 1978 UK-United Artists
Dass ich die Buzzcocks unglaublich gern mag, habe ich schon geschrieben. Dass ich ihre Songs in der Champions League der 70s sehe, ebenso. Heute weiß ich, was ihnen am Sieg fehlt. Sie sind oft einfach zu lang.
Obwohl „nur“ 2:50 wäre das Wesentliche von What Do I Get auch schon nach zwei Minuten gesagt gewesen. Dennoch ist diese Platte natürlich ganz großartig. Toller Song, punkiger Punch und einige melodische Feinheiten, die auch nach dem x-ten Hören noch Spaß machen.
Oh Shit bringt es in 1:32 hingegen recht knackig auf den Punkt, allerdings kann es als Song nicht mit der A-Seite mithalten.
Ein Muss für jede Singlessammlung.
(·) Auch als dt. Pressung erschienen; wenn ich mich recht erinnere mit einem etwas anderen Cover (weiß jemand mehr?), als solche nicht häufig. Die UK-Ed. ist noch leicht zu bekommen.
The Devastations: Loene / Lena 2004 UK-In Fidelity
Ich bin eigentlich kein großer Freund von Selbstbespiegelung, von Leiden um des Lebens willen. Dieser erste Roots-Eindruck von den Devastations (allein der Name schon!) verflüchtigte sich recht schnell, als ich diese Single bekam.
Schwere, fast plumpe Rhythmen und tiefe Sounds und Vocals, deren düsterer Vorhang sich zum Refrain hin erst nur wenig öffnet, bis dann mit dem Einsatz der Frauenstimme wirklich die Sonne durchbricht. Das Ganze ist melodisch recht eingängig und bei aller Schwere einfach schön.
Auf der Rückseite wird das Tempo noch etwas mehr zurückgenommen. Dafür glänzen die Australier jetzt mit Ansätzen von Harmoniegesang und eher klassischer Songdramaturgie. Lena also beinahe ebenso großartig wie Loene. Beide Songs wirken von der Produktion her etwas roh, aber anders würde ich sie keinesfalls hören wollen. Eine wunderbare Single.
(·) Nicht mehr so leicht zu bekommen, soweit ich weiß.
Cliff Richard: Travellin´ Light / Dynamite 1959 UK-Columbia
Erst vor wenigen Monaten habe ich mir in England ein bestens erhaltenes Exemplar dieser Platte besorgt, eine relativ schlechte dt. Ausgabe besitze ich schon lange, so dass mir erst jetzt der wahre Wert dieser Platte so richtig zu Ohren kommt. Ganz sicher eine der Top 3-Cliff-Singles mit zwei tollen Tracks.
Bezeichnenderweise machten beide Titel den Weg in die Charts (gleichzeitig), Travellin´ Light entschied das interne Rennen und wurde Cliff´s zweite No.1 im UK.
Dynamite ist ein ausgesprochen überzeugender Rocker mit feinstem Backing der Shadows und tollen Cliff-Vocals. Nicht ganz so ungestüm wie z.B. Ready Teddy, dafür differenzierter und klanglich ganz superb.
Das absolute Muss aber ist Travellin´ Light, eine schlichte Großartigkeit. Ein Song, der ganz sparsam daherkommt. Mit wenig Melodie, einem Minimum an Arrangement, beinahe „unplugged“ wirkend, sehr reduziert und durchsichtig also, dabei unglaublich wirkungsvoll und unendlich cool dargeboten, ist es eine der großartigsten UK-Produktionen der 50s. Man meint gar zu hören, wie Cliff zu Beginn zum Singen ansetzt. Im Nachhinein kann man die Engländer für ihren damals schon guten Geschmack nur bewundern, dass diese Aufnahme Nr. 1 werden konnte.
(·) Obige Ausgabe ist recht leicht zu bekommen. Die dt. Columbia in mint deutlich schwieriger.
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