Re: Chet Baker

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vorgarten

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gypsy tail wind
Der Verweis auf Elvis ist interessant, irgendwie … geht natürlich dann wieder um Hautfarbe, um Vorbilder – da ist Chet aber komplett anders: so weiss wie ein frisch geweisstes Haus auf Santorini. Während die Sache bei Elvis ja anders aussieht … aber der Pop-Appeal, das Image, die Photos etc., da passt es schon, an Elvis (und natürlich James Dean) zu denken.

ich habe gerade bei den beidn auch nie verstanden, wie subversiv oder stromlinienförmig sie damals gewirkt haben. war baker eher boy next door und also die art von jazzmusikern, mit denen auch mittelklassetöchter ausgehen durften, oder reichte das „junge mit problemen“-image, der ausstieg aus der anpassung an die kapitalistische männlichkeit schon, um ihm einen rebellenstatus und damit eine gefährlichkeit zuzugestehen? und wurde elvis‘ performance damals wirklich als obszön wahrgenommen, oder war die nicht eher eine domestizierte version von anarchistischen shwomännern wie little richard usw.? vielleicht ging es bei beiden darum, dass sie beides ausstrahlten, gefährlichkeit und konformität (bzw. das potential, gefährlichkeit in bürgerliche bahnen zu lenken); und der diskurs über männliche schönheit war in den westlichen gesellschaften damals ja noch relativ neu…

meine erste begegnung mit baker war eigenartigerweise das hier:

zwei monate vor bakers tod aufgenommen (sind es vielleicht sogar die letzten aufnahmen?), trotzdem ist sein spiel völlig bei sich, klingt irgendwie sogar „älter“ als das von shepp, der ständig alte blues-formen vortäuscht. interessant, dass man ihre beiden idiosynkratischen gesangsstile vergleichen kann – aber so sehr fällt das alles gar nicht auseinander, ich finde die aufnahmen stimmig und ziemlich entspannt.

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