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The Kinks: Waterloo Sunset / Act nice And Gently 1967 D-Pye
Das ist nun vorerst die letzte Kinks-Single, und in dieser eher zufälligen Reihenfolge kommt sie als beste am Schluss. Da scheint ein großes Einverständnis unter den Besternern. Meinen Segen hat sie auch. Früher schon und heute noch. Das schöne Intro mit dem Plucker-Beat zu Beginn, der Song als solcher ohnehin.
Sicher gab es bessere Rückseiten von den Kinks als diese, aber sie ist sehr ok. Insgesamt ein bleibendes Juwel.
(·) Oft angeboten, eher selten neuwertig. Auch mein letzter Kauf war schlecht.
John´s Children: Smashed Blocked / Just what You Want-Just What You’ll Get 1967 D-Polydor
Für mich gibt es zwei Bands aus den 60s, die mir irgendwo etwas sehr Besonderes sind (nicht im Sinne von besten Bands!). Das sind zum einen die Monks, von denen ich leider keine Singles habe, und zum anderen John´s Children.
Ich habe beide erst später kennen gelernt, aber beide haben meinem 60´s-Bild noch einmal einen entscheidenden Kick gegeben. Die Monks als eine Art Vorläufer der Velvets; irgendwo ist es Konzept-Musik, irgendwo ist es Dada und ziemlich schlau, gleichzeitig sehr punkig und dennoch gut genießbar.
Und John´s Children trieben den Psych auf die Spitze. In jeder Hinsicht. Augenzeugenberichten zufolge, habe sie aus erster Hand, war ihr relativ berühmtes Wuppertaler Konzert damals eine Pleite für The Who. Weil sie als Vorgruppe dem Haupt-Act nichts mehr übrig ließen. Sie müssen in ihrer Attitüde unglaublich konsequent und recht chaotisch gewesen sein und mit Simon Napier-Bell einen ebensolchen Produzenten an ihrer Seite gewusst haben.
Nun denn, ihre Singles sind jedenfalls furchtbar gesucht, in D wohl noch am häufigsten zu finden. Letztens wurde die jap. Smashed Blocked für 2000 Euro angeboten. Die UK-Midsummer Nights Dream rangiert noch höher, jedenfalls deutlich jenseits der Bezahlbarkeit.
Was ist das Besondere an dieser Band? (Immerhin sind die Weißgekleideten auch dem neuen „Mods“-NME-Originals-Heft einen Artikel wert.)
Sicher nicht die Tatsache, dass der 17-/18-jährige Marc Bolan hier ein paar Monate mitmischte. Er war nicht die treibende Kraft und wirklich nicht sonderlich wichtig in dieser Band, obwohl sie, nach Bolan´s Solo-Singles zuvor, sicher ein weiterer wichtiger Schritt in seiner Karriere war und er mit Desdemona immerhin einen John´s Childrens-„Hit“ beisteuerte.
Nein, sie trieben als absolut junge Burschen (keiner war über 20) den Geist von ´67 auf die Spitze. So klangen auch ihre Platten. Da passierte es, dass eine mehr oder weniger gleiche Aufnahme unter zwei verschiedenen Song-Titeln erschien. Song-Konventionen wurden systematisch missachtet. Manches erscheint heute als relativ willkürliche Studio-Collage: Freie Musik im Sinne des Produzenten, weniger der Musiker (da waren Beefheart, Zappa u.a. allemal weiter), aber frei im Sinne von produktionstechnischen und Markt-Konventionen.
Dennoch und das Wichtigste: das Ganze ist wunderbar konsumierbar geblieben. Smashed Blocked ein Hammersong. Die Flip kaum weniger toll.
(·) Selten. Sehr selten mit Hülle. Diese Single mit der Go-Go Girl noch am ehesten zu finden. Da empfehle ich dann mal, eine Compilation-LP zu besorgen. Habe deren zwei.
The Dixie Cups: Chapel Of Love / Ain´t That Nice 1964 US- Red Bird
Leider habe ich aus Versehen oben die B-Seite abgebildet. Egal, auch die ist sehr gut! ;)
Das Grandiose aber ist natürlich Chapel Of Love. Die erste Single auf dem damals neuen Leiber-Stoller-Label „Red Bird“, auf dem dann auch die Shangri-Las erschienen.
Chapel Of Love ist eine Greenwich/Barry/Spector-Komposition, die Letzterer schon mit den Ronettes und Crystals aufzunehmen versucht hatte. Mit unbefriedigendem Ergebnis. Da tauchten dann diese Damen (damals noch Mel-Tones) aus dem Süden auf (bald in Dixie Cups umgetauft), die sich an dem Song versuchen durften. Das Ergebnis ist bekannt: Eine gigantische Girlgroup-Platte, ein absoluter Klassiker.
Wunderbar gesungen, distanziert und zartfühlend gleichzeitig. Erbauend! Feines Arrangement. Das i-Tüpfelchen aber ist das Glockenspiel.
(·) Als deutsche Single ist sie auf Vogue erschienen. Selten, aber wohl zu finden. Das US-Original ist relativ häufig.
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