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Francoise Hardy: Pourtant Tu M´Aimes / Jaloux / On Se Quitte Toujours / Cést La Premiere Fois F-EP Vogue 1964
Francoise war meine erste Jugend-Liebe im Bereich der Pop-Musik. Es war 1965 und eine in meinen damaligen Augen wunderschöne Frau sang ein Lied an den Abendwind. Jahrzehnte später habe ich mir dann nach und nach alle ihre 60s-7“s zusammenzusuchen versucht. Nicht unbedingt wg. der Musik, obwohl diese viel besser ist, als manch einer denken mag, sondern auch wegen der großenteils wunderschönen Cover. Obiges ist eines davon!!!
Wie man dem Titel entnehmen kann, enthält diese 7“ vier Songs. Solche EPs (Extended Plays) waren damals bis zum Ende 60s üblich in Frankreich. Bei uns waren sie kein Standard, sondern ein relativ preisgünstiges Zwischending zwischen LP und Single. EPs aus den 50s und 60s sind heute durchgehend sehr gesuchte Scheiben. Zudem waren diese Platten in schöne, relativ feste Papphüllen verpackt.
Besonders die frz. EPs, die es ja auch von allen internationalen Bands gab (es gab in Frankreich also praktisch kaum Zwei-Song-Singles), sind heute schwerst gesuchte Platten, zumal sie dann und wann bis heute richtig rare Aufnahmen enthalten.
Noch ein paar Worte zu Francoise Hardy und ihrer Musik. Sie begann ihre Karriere Anfang der 60s mit typischen Chansons, die sie selbst schrieb. Sie begleitete sich z.T. allein auf ihrer Gitarre, hatte ein Orchester oder auch mal eine Band im Hintergrund. Zur Mitte der 60s hin war sie ein Superstar, nicht nur in Frankreich. Sie war das Girlie der frühen 60s, Courreges-Klamotten tragend, hip und cool bis zum Gehtnichtmehr. Selbst der gute Bob Dylan erwähnt sie in den Liner Notes von Another Side Of Bob Dylan.
Der Titelsong dieser EP soll eine Coverversion von I Still Love Him sein, was ich nicht kenne. Ich mag diese Aufnahme der Hardy in ihrer poppigen Aufgedrehtheit und Überproduzierheit sehr. Hall, Chor, Orchester, und die hauchig-samtene Stimme der Mademoiselle Hardy. Wunderbar. Die anderen drei Songs reichen sicher nicht ganz an Pourtant… heran, sind aber auf ihre Art als typischere Chansons sicher kaum weniger gelungen.
Bill Haley And His Comets : Rock Around The Clock / A.B.C. Boogie D-Brunswick 1955
Ich werde jetzt hier keine Abhandlung über Rock´Around The Clock als erste Rock´n Roll-Scheibe schreiben. Ich denke, sie ist und war es nicht. Sie war der erste richtige Knaller wohl, aber musikalisch hatte sich das meiste doch weitgehend vorher schon entwickelt. Wenn mal jemand die Gelegenheit hat, Haley´s „Rocket ´88“ zu hören, das einige Zeit vorher rauskam, so wird er kaum Unterschiede zu dem Sound dieser Platte raushören. Und selbiges „Rocket ´88“ wiederum ist ein wunderbarer R&B-Titel, den ein gewisser Jackie Brenston schon 1951 mit einem ganz jungen Ike Turner aufgenommen hatte. Haley gab ihm dann einen leichten C&W-Touch, was seinen Erfolg begünstigte und Sam Philipps aufhorchen ließ. Auch Haley-Hits wie Crazy Man Crazy und Rock The Joint waren schon wenige Jahre vor Rock Aorund The Clock erschienen. Der Mann war ja fast 30, als es richtig losging und dass so ein uncooler Typ mal Anlass war, Waldbühne und Grugahalle ziemlich platt zu machen, kann man sich heute kaum noch vorstellen.
Dennoch, das Ding ist große Klasse. Jeder kennt es. Es erübrigt sich Weiteres zur Musik. Man achte auf den feinen Bass, die Klasse-Gitarre, die Drums. Es stimmt alles an der Aufnahme. Beste Unterhaltungsmusik von damals, mit wohl niemals zu erwartender Resonanz.
Die Flipside ist ebenso locker, aber weniger spektakulär. Ein relativ einfacher Song mit Bluesschema, aber sehr schönem Gitarrensolo.
Ein Wort noch zu der Platte als solcher. Ich habe oben ein Scan meiner allerersten Single, die ich von diesem Song besessen habe, abgebildet. Schon putzig dieser selbst gemachte Aufkleber aus irgendeiner Radio- oder Fernsehzeitung von damals mit dem Konterfei des Interpreten. Bildhüllen gab es zu der Zeit praktisch noch gar nicht. Die Singles wurden, wie lange Jahre später noch in England, nur mit Firmenlochcovers ausgeliefert.
Falls jemand mal eine Schellack von dieser Platte in die Finger bekommt, (das sind die dicken 10“-Platten, die mit 78 UpM laufen), dann ist der Schatz gar nicht soo groß, wie man denken könnte. Zu der Zeit waren Schellacks eher das Normale, wenn auch in erster Linie in Vatis Musiktruhe, in der solcher Haley´scher Lärm natürlich nichts zu suchen hatte. Dennoch ist die Scheibe als Schellack noch recht häufig, während deutsche Elvis-Schellacks sehr rar und teuer sind. Also dort zugreifen, auch in schlechterem Zustand.
The Smiths: What Difference Does It Make? / Back To The Old House D-intercord 1984
Ganz am Anfang war ich etwas enttäuscht von ihnen, immerhin wurden sie auch bei uns von der Presse von vornherein sehr nach vorn ge-featured. Und die Größten sind sie für mich auch nie geworden. Dennoch gibt es ein paar Singles von ihnen, die ich unglaublich mag. Diese gehört unbedingt dazu. Weniger die Flipside als das tolle What Difference… mit seinem unnachahmlichen Drive. Bass und Drum und Marr´s Backgroundgitarre mit ihren seltsam langgezogenen Sounds bilden einen treibenden Teppich, auf dem Marr seine leichten Gitarrensprengsel einstreut und Morrissey einen Song, wie ihn die Welt bis dahin kaum gehört hatte, zum Besten gibt. Ganz großartig.
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