Re: Eure TOP 50 Listen

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monoton

Registriert seit: 07.02.2010

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UDW Heißt das, Du magst „No Earthly Man“, kannst ansonsten mit Alasdair Roberts nicht so viel anfangen? Ich kann mir vorstellen, dass die Wyrd Meme EP zB durchaus was für Dich sein könnte. Was Nina Nastasia angeht, kann ich Dir die Kollaboration mit Jim White, in dem sein fantastische Drumming ihr Songwriting unglaublich prägt, nur wärmstens ans Herz legen.
„Matson Jones“ ist ein Album, das für viele sicherlich nichts besonderes ist, bei mir aber dennoch einen Nerv trifft. Zwei Frauen am Cello (die durch billigste Mikrofone singen), ein Kontrabass, ein Rumpelschlagzeug. ich muss immer etwas an eine gelöst drauflos spielende PJ Harvey denken, die halt die Gitarre durch Cellos ersetzt hat und vor Ohrwürmern nicht zurückschreckt. „Seal Of The Blue Lotus“ ist eine tolle Mischung aus Blues, Raga und Robbie Bashos seltsam gefärbten Harmonien. Wenn Du zB etwas mit Fahey oder vor allem Jack Rose anfangen kannst, ist es ein ganz heißer Tipp!
„The Black Saint And The Sinner Lady“ war eine meiner ersten Jazzerfahrungen, in einem leeren Kaufhaus nachts um zwei. Schon als diese ersten, dunklen Bläser einsetzten habe ich mich verliebt. Es ist ein wirklich perfektes Album für mich, das mich auf vielen Ebenen begeistert. Mingus Fähigkeit bei aller Klasse seiner Arrangements viele Freiheiten für seine Spieler als Charaktere zu lassen, habe ich noch nirgendwo besser gehört. Gleichzeitig empfinde ich es als ein unglaublich emotionales Werk mit einer Vielzahl verschiedener Schattierungen.

Genau das heißt es, „No Earthly Man“ ist für mich eine echte Herzensplatte!, alle anderen inklusive der sicher auch besonders hörenswerten „Wyrd Meme EP“ finde ich gut, aber halt auch nicht mehr. Das liegt zum einen an der maßgeblichen Beteiligung von Will Oldham (und Isobel Campbell) auf „No Earthly Man“, zum anderen ist irischer, schottischer, englischer Folk eigentlich nicht so ganz meine Baustelle. Amerikanischer (bspw. Karen Dalton, Jack Rose ) schon eher.
Von Nina Nastasia finde ich tatsächlich auch die Kollaboration mit Jim White (dessen Debüt „…Wrong-Eyed Jesus“ ich 1997 ein paar Mal verschenkt habe) am hörenswertesten, aber insgesamt leider nicht so ganz mein Fall. Nur weil es hier genannt wurde und ohne Zusammenhang: von Joni Mitchell mag ich übrigens leider auch nur das Spätwerk.
Von Robbie Basho kenne ich eine Handvoll Alben, das Debüt leider noch nicht. Aufgrund Deiner Empfehlung werde ich mich mal darum bemühen. „Matson Jones“ mit „zwei Frauen am Cello (die durch billigste Mikrofone singen), ein Kontrabass und ein Rumpelschlagzeug“ hört sich für mich auch interessant an, ich liebe Cello. Werde es mir anhören.
Zu „The Black Saint And The Sinner Lady“ hast Du eine schöne persönliche Geschichte, durch die ich Deine Leidenschaft gut nachvollziehen kann. Mich hindert die von Dir genannte „Vielzahl verschiedener Schattierungen“ an der ganz großen Wertung.
„Adrian Orange & Her Band“ hätten mir auch gut gefallen und zu Shepp und Ayler kann ich natürlich ebenso raten.

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