Re: Leonard Cohen – Dear Heather

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beatlebum

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Leonard Cohen – „Dear Heather“
(Columbia/Sony Music)

„Order of the unified heart“, so steht es fettgedruckt auf der Rückseite des Booklets von „Dear Heather“. Kein Zweifel: Der Meister der Katharsis, der große Spiritualist, der Mann, der für die Mönche kochte und mit „Songs Of Love And Hate“ die düsterste Platte aller Zeiten schuf und überlebte, ist back on boogie street. War „Ten New Songs“ vor drei Jahren schon ein Rückschritt, so ist „Dear Heather“ nicht weniger als ein Absturz. Selbst einen ewigen, zuweilen fast kritiklosen Bewunderer schmerzt es unsagbar, Cohens ermüdendem Sprechgesang in „Villanelle For Our Time“ sechs Minuten lang zuhören und sein Salbadern zu gefälligen Schunkel-Rhythmen ertragen zu müssen. Mit dem Titelstück ist Cohen dann ganz unten angelangt: Er brummelt mit verfremdeter Stimme wie ein alter, schon etwas fehlerhafter Computer Sekunden vor dem Zusammenbruch. „There For You“ und „The Faith“ fielen immerhin annehmbar aus, „The Letters“ hingegen ist – man mag es kaum glauben – großartig und reicht an das Niveau einiger „Various Positions“-Stücke heran. „I don't trust my inner feelings/ inner feelings come and go“, sang Leonard einmal in „That Don't Make It Junk“. Der alte Fuchs hat sich betrügen lassen, dieses eine Mal. (4) Jan Wigger

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Captain Beefheart to audience: Is everyone feeling all right? Audience: Yeahhhhh!!! awright...!!! Captain Beefheart: That's not a soulful question, that's a medical question. It's too hot in here.