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Banana JoeDer heimliche Star, und das finde ich sehr gut beobachtet wowee, ist auch für mich Herbie Mann.
Warum? Ich finde ihn weiterhin fast verzichtbar.
OK, dass klang jetzt alles sehr positiv von mir, als wolle ich diese Scheibe auf Teufel komm raus in die Ranglisten der besten Jazzalben heben. Ganz so ist es dann aber auch nicht. Nach längerem Hören treten wirklich Ermüdungserscheinungen auf, dem dosierten Einsatz ist also anzuraten. Ich schreibe dies aus gutem Grund (dagobert, Du weißt warum ;)) und stelle damit die Hypothese auf, dass Gesang im Jazz ein Fremdkörper ist, der ihn (den Jazz im ursprünglichen Sinn) in gewisser Weise banalisiert. Diese Hypothese sei an dieser Stelle mal zur Diskussion freigegeben…
Also ich kann das nicht ganz verstehen. Natürlich gibt es Jazz, in welchem Gesang absolut fehl am Platze wäre, aber nehmen wir die beiden Alben, die zuletzt Gegenstand des Threads waren: unabhängig davon, ob man „Lady in Satin“ von Billie Holiday und das Album von Sarah Vaughan mag, wie kann der Gesang der jeweiligen Sängerin auf den Alben ein „Fremdkörper“ sein. Diese Alben wurden schließlich gerade um den Gesang der jeweiligen Sängerin herum konzipiert. Was würde denn übrig bleiben, subtrahiere man den Gesang? Auf dem Vaughan-Album können mich die Instrumentalisten insbesondere im Nebeneinander mit Vaughan überzeugen. Ich glaube alleine, ohne sie, würde der Wert ihrer Darbietungen um einiges sinken. Und „Lady in Satin“ ohne Billie Holidays Gesang…, ich müsste vermutlich dagobert in seinem Urteil bestätigen.;)
Was ich sagen will: wie wir gemerkt haben, es gibt viele Arten von Jazz und dieser Jazz ist ein solcher speziell für Gesang gemacht. Und ich finde, bei Jazz für und mit Gesang erübrigt sich die Frage, ob Gesang angebracht ist oder nicht.
wowee zoweeIch höre, das Vaughan eine gute Stimme hat und kann das anerkennen, aber letztlich läßt mich ihr Gesinge kalt.
Mir geht es kaum so (manchmal ein wenig), aber das ist etwas, was ich durchaus nachvollziehen kann. Da wo bei Billie Holiday immer Gefühle zu spüren sind, steht bei Vaughan möglicherweise oftmals ein Staunen über dieses gesangliche Spektrum und Können, diese Virtuosität. Aber da wo es wiederum beim Staunen bleibt, kann das Ganze einen ansonsten schon mal kalt lassen.
@dagobert
Gerade mal wieder die Songs gemocht, die mir am wenigsten gefielen. Haben wir es mal wieder geschafft.:rolleyes:
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