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So kurz mein erster Eindruck zu „Money Jungle“:
Sehr gutes Album, aber ich glaube, es hätte noch besser sein können.
Es beginnt grandios mit „Money Jungle“ und „Fleurette Africaine“. Schon bei diesen ersten beiden Stücken muss ich mich fragen, ob Ellington, Mingus und Roach wirklich die gleiche Vorstellung von diesem Album hatten. Aber gerade dies macht möglicherweise den Reiz dieser beiden Stücke aus. „Money Jungle“, also der Song, wirkt sehr hart, fast brutal, insbesondere das beeindruckende Bassspiel von Mingus. In „Fleurette Africaine“ klingt diese Härte eher unterschwellig mit, eine ungemeine ruhige, aber bedrohliche Spannung zeichnet den Song aus.
Bis dahin ganz großes Album, leider wird das Album danach, wie ich meine, lockerer, ja, fast ein bisschen gefällig. Mingus ordnet sich beispielsweise mehr unter, wie ich meine. Gut ist das alles auch, aber ich hätte lieber ein konsequentes Werk im Stile dieser ersten beiden Stücke oder des 8. Tracks „Switch Blade“, der auch wieder dieses Eckige, Kantige, Aggressive ausstrahlt, gehabt. Der „Backward Country Boy Blues“ wäre dann auch ein noch tollerer Schluss gewesen: nach einer musikalischen Schlägerei wie dem Titeltrack oder diesem spannungsgeladenen Belauern des darauffolgenden Stückes am Ende plötzlich alle Drei zusammen diesen Blues jazzend, na ja, trotzdem ein gutes Finale und wie eingangs gesagt: natürlich auch ein gutes Album.
Vielleicht aber hat es „Money Jungle“ auch nicht ganz leicht zwischen „Black Saint and the Sinner Lady“ und dem nächsten göttlichen Album, das hier Teil unserer Jazzanfänger-Reihe sein soll, zu stehen.
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