Re: REM – UP

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pyramidnose

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Onkel TomWie kann man sich diese beiden denn so „schönhören“?

Ich frage mich: Wie kann man diese beiden denn verschmähen?

„Hope“ katapultiert die „Suzanne“-Melodie in ungeahnte Höhen und dekonstruiert/kommentiert sie nebenbei auch noch durch die Klangeffekte aund Synth-Einwürfe. Das hätte in der Form vielleicht nur noch Brian Eno in den Siebzigern ansatzweise realisieren können. Außerdem ist Herrn Stipes Stimme in diesem Stück auf dem höchsten Niveau angesiedelt.

Für „Why Not Smile“ muss ich nun aber ganze Wagenladungen an Lanzen brechen: Dieses Stück zählt für mich zu den 15 schönsten Stücken von R.E.M.. Man beachte die Kombination aus dem Cembalo-Motiv und den einsetzenden Drumcomputern und natürlich Peter Bucks flächigen Gitarrenlärm.
Dazu noch der ambivalente Text, welcher oberflächlich gütig und aufmunternd erscheint, aber eigentlich auf die Aussagen einer ignoranten und eigennützigen Figur schließen lässt. Herrn Stipes Gesang setzt ihn kongenial und zurückhaltend um („You’ve been sad for a while“).
Angesichts dieses Stücks frage ich mich, warum John Michael Stipe z.B. Radiohead noch immer so sehr verehrt, wenn er sie doch auf deren eigenen Terrain um Länge überholt hat.

Bereits nach dem ersten Hördurchgang zählten diese zwei zu meinen Favoriten. Nur „You’re In The Air“ und ,,Sad Professor“ haben etwas länger gebraucht.

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