Tut mir leid, NiteOwl, war wohl ein zu großes Geschütz, das mit den CDs im Mediamarkt. Es rennen hier einfach zuviele Billigheimer herum, die ihre „Schnäppchen“ aus solchen dubiosen Konsumhallen als Errungenschaften preisen. Eine Verwechslung, pardonnez moi.
Zum eigentlichen Thema: Ich gönne jedem seine Schleiflack-Ästhetik. Mit Anzug. Die Wände weiß. Auge und Nase hören mit. Usw. Meinethalben. Es ist nur so, daß von den tausenden von Plattenläden, die ich in aller Welt besucht und durchsucht habe, kein einziger dabei war, der einem wie immer gearteten Sauberkeits- und Schönheitsideal gehorcht UND ein attraktives Platten-Angebot gehabt hätte. Im Gegenteil. Die großartigsten Läden mit den atemberaubendsten Scheiben waren stets chaotische, vollgestopfte, selten gereinigte und nur dürftig gelüftete, unheimlich beengte Räumlichkeiten. In Chicago, in San Francisco, in London, in Amsterdam, in Stockholm, in Austin oder San Antonio, in Lake Charles, Louisiana. Überall. Ich habe die tollsten Funde in Kellern ohne Licht gemacht, in bis unter die Decke gefüllten Garagen, in Absteigen, in die man seine Kinder nicht mitnehmen würde. Und wenn ich mir überlege, was ich an Platten hätte, wenn ich mir irgendeine schnöselige, sorry, ästhetisierende Konsumenten-Haltung zu eigen gemacht hätte, dann muß ich lachen. Laut!
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