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Hier noch ein paar, die haften geblieben sind:
Terry Williams / Green Eyed God – Steel Mill
Nach ungefähr sieben (manchmal gefühlt endlosen) Minuten mit viel Flöte und mystischem Gesumse haut auf einmal ein sehr schönes, lautes und heftiges Rock-Gitarren-Solo alle Hörstöpsel raus. Irgendwie merkwürdig, aber gut.
Olie Halsall / Teachers – Boxer
Von der ultrararen „Bloodletting“. Halsall war sicher einer der besten, eher unbekannten englischen Gitarristen Anfang bis Mitte der 70er. Prägte vorher den Sound der („Rock-Jazz“) Band Patto, um dann mit dem Sänger und Namensgeber Mike Patto „Boxer“ zu gründen. Eigentlich als Vehikel zur kommerziellen Eroberung der Welt gedacht, das klappte aber nicht so richtig (sonst wüssten wir es ja). Dafür auf dieser Reste-Scheibe ein grandioses Solo auf dem genannten Stück. Darauf rennt er nun wirklich jede eingrenzende Hürde nieder, verliert sich fast, aber eben nur fast im Universum, um dann grandios büffelreitend wieder unter die Menge zu galoppieren … beeindruckend.
Tony S. McPhee / Split I-IV, insbes. Part II – Groundhogs
Der darf hier natürlich schon gar nicht fehlen. Eine der besten Bluesrock-Gitarren überhaupt, Brite. „I must get help before I lose my mind“
Adrian Belew / Robert Fripp / Vrooom – King Crimson
Von einer neueren Inkarnation des Frippschen Fliegenden Holländers etwa Mitte der 90er. Belew ist ja eh ein guter Krachmacher (Ich sag nur: The Murmur!). Wer kann mir erklären, wie die Gitarre über Minuten hinweg den Eindruck eines stetigen melodischen Abwärtsganges erzeugt? Ich kapier´s bis heute nicht so richtig, vielleicht ist es die fehlende klassische Ausbildung?
Und nochmal ein bisschen was Neueres:
Josh Homme / Better living through Chemistry – Queens of the Stone Age
Ein sehr interessantes Stück eines sehr interessanten neueren Rock-Gitarristen. Homme setzt hier zum einen psychedelische Tonführung ein, zum anderen führt er allgemein, wie ich finde, die Tradition eines etwas „eckigen“ rhythmischen Nachschleifens der Melodie aus der Beefheart-Ecke, siehe auch Merrel Frankhauser (MU), fort. Harsches Laid-back sozusagen. Sicher einer originellsten Traditionalisten heutzutage.
Doug Gillard / Everywhere with Helicopter – Guided by Voices
Eine wunderbare Songperle mit einem sehr frischen, einfachen und kurzen Gitarrensolo. Das macht mir gute Laune, mit viel ungestümer und überschäumender Freude gespielt, viel besser geht es nicht.
? / In the dirt – The Peepshows
Das Solo in der Mitte dieses Garagenrock-Songs setzt an einer ungewöhnlichen Stelle ein, es ist zwar konventionell, aber sehr heftig und „amtlich“ gespielt. Der Rest von der CD dieser Schweden hat nicht annähernd diesen Druck, wäre klassisch eine gute Single gewesen.
Euroboy / Wasted – Turbonegro
Wo wir gerade bei „amtlicher“ Rockgitarre sind: Dieser Norweger mit dem eigentlichen Namen Kurt Schreiner ist für mich einer der besten Traditionalisten unserer Tage. Schöne Schweinegitarre bei Turbonegro, dass er auch anders kann, zeigt er bei den Euroboys.
Jesus Acedo / Jewel of the sevens stars – Black Sun Ensemble
Wie sagte eine gute Freundin 2002, als diese „Comeback“-CD vom Himmel fiel: „Juchhu, Jesus Acedo ist auferstanden von den Verstörten!“. Wie immer weltmusikalisch mit arabisch-mexikanischem Harmonien angehaucht, ein sehr schönes meditatives Stück mit einem wunderbar einfachen, repetitiven Gitarren-Thema – oder ist es eine Mandoline? Egal, es ist einfach sehr schön, ich liebe es, wie auch die früheren BSE-Sachen (Muh!).
Schluss für heute, ich muss ins Bett.
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The only truth is music.