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@ Daniel:
Keine Fragen, aber Anmerkungen. Deine Argumention ist zu sehr auf die Musik verengt.
„Nevermind” ist nicht wegen der Musik, erst recht nicht wegen der Rhythmusgruppe oder auch nur wegen seines ungewöhnlichen Sounds ein Meilenstein geworden. Das war ja auch nur ein bisschen Studiospielerei von Butch Vig (vgl. meinen vorigen Post).
Seine Bedeutung ergibt sich doch eindeutig aus außermusikalischen Faktoren. Dazu gehörten: Der Erfolg von „Nevermind” wurde von der Teen-Spirit-Single gezogen. Das Video dazu war außergewöhnlich, lief viel auf MTV und das bedeutete damals auch noch was. Die Persönlichkeit/das Schicksal Cobains rührte mit seiner Mischung aus Depresseion und Drogensucht viele an (vgl. Doherty heute). Seine Wut, Angst und Depression erschienen glaubwürdig und echt. Die Band verkörperte auf diese Weise zu der Zeit einen anderen Typus Künstler als die, die bis dahin vorherrschend waren, und traf das Lebensgefühl einer Generation. Manchmal erscheint ein Album genau zur richtigen Zeit, ohne dass seine Macher das vorhersehen konnten oder auch nur anstrebten. (Dies würde Cobains anschließende Malaise erklären.)
Ich sehe da u.a. Ähnlichkeiten mit den Anfängen des Rock’n’Roll, dessen Erfolg auch nicht nur in der Musik lag, sondern in außermusikalischen Faktoren (Sex in einer spießigen Gesellschaft etc.)
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams