Re: Nirvana, "Nevermind"

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misterix

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Daniel_BelsazarWas hast Du eigentlich immer mit Nevermind und Nirvana? Haben die Dir was besonders Böses angetan?

Ich hab es nicht jeden Tag gehört und tu es heute weiß Gott erst recht nicht, aber vor allem durch die Produktion und das dazu gehörige Schlagzeug-Spiel ist es schon ein Klassiker. Nevermind und kein anderes Album, sei es auch noch so toll und musikalisch viel wertvoller, brachte den Rocksound zurück in den Mainstream. So sehr ich die Wipers und viele andere Erwähnte liebe. Das ist schlicht Geschichte. Punkt.

Jaja, ich Böser, ich! Ständig maule ich über Nirvana, jedes zweite Posting von mir hat „Nevermind“ als Zielscheibe und überdies mache ich mich in diesem Zusammenhang übelster Blasphemie schuldig…
Mal halblang, dieser Thread existiert und mit ihm folglich auch nicht nur Lobhudelei, „Klassiker“ hin oder her. Aufgrund des damaligen Getue um „Nevermind“ hörte ich es mir selbstredend seinerzeit an. Es rührte mich nicht an, die angebliche Großartigkeit und übersteigert verklärte lang ersehnte Rückkehr der ach so authentischen Rockherrlichkeit sah ich darin nun wirklich nicht. Vielleicht lags auch an meinem Alter, vielleicht hörte ich wirklich Atemberaubenderes vorher und solches, davon abgesehen, auch durchaus in der Post-Nevermind-Zeit…
Also, das Heilsbringergetue von wegen „Nirvana brachten den Rock zurück“ – und diesen überdies noch in den „Mainstream“ – ist überzogene Heldeneposherrlichkeit und (mit Verlaub) lächerlich. Als wäre „Rock“ dem Mainstream je wirklich verlustig gegangen. „Nevermind“ selbst wurde mit einiger Verspätung gehypt und dieser Hype fiel einem ganz bestimmten lauernden Rockpublikum förmlich in den Schoß, die nur auf ihren zweiten – wenn nicht gar dritten – Frühling warteten, um mit unverhältnismässigen Freudengeheul die 80er in Bausch und Bogen zu verdammen. Ja, hätten diese Herrschaften mal in den Achtzigern Augen und Ohren offen gehabt, so hätten sie sich nicht dermassen an „Nevermind“ aufgeilen müssen.
Aber so ging’s ja bekanntlicherweise mit anderen „Klassikern“ auch in den Dekaden vorher schon – aber wirklich hanebüchen überzogen wurds erst mit Nirvana. Andere Frage: Was wäre, wenn K. Cobain sich nicht die Rübe weggepustet hätte?
Schlicht Geschichte?

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Über Musik zu schreiben ist wie zu Architektur zu tanzen.[/FONT]