Re: Quentin Tarantino

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latho
No pretty face

Registriert seit: 04.05.2003

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pinchJa, genau. Der YELLO Meier. Kluger Mann.

Früher hat er mich manchmal genervt, aber zB. in der 80er-Doku spricht er ein paar wahre Worte, bzw. erzählt treffende Geschichten.

pinch
Irgendeinen gestelzten Gegensatz zB. durch Überintellektualisierung herausfiltern zu wollen wäre sicher falsch (abgesehen davon dämlich), aber es ging mir bei Hawks und Ford um strukturelle Unterscheidungen: In der Entfaltung filmischen Erzählens werden dort auf narrativer Ebene gewisse Gegensätze nunmal deutlich. Hawks verlässt mitunter den Schauplatz seiner Handlung mit kühner Selbstverständlichkeit (oder schert sich tatsächlich wer bspw. bei THE BIG SLEEP um den Krimiplot?), Ford hingegen hält konsequent an der Storyline fest. Bei ihm (Ford) steht, ungeachtet jeglicher Ausschmückung und persönlicher Note, zuallererst diee klassische Story im Vordergrund, bei Hawks sinds die eigenen Vorlieben und Neurosen.

Führt langsam zu weit weg, aber bei Ford sehe ich das auch nicht unbedingt (aber klar: andere Mittel als Hawks) – wenn Ford plötzlich „die Kamera aufmacht“ (wie ich das immer nenne) und seine Figuren vor dem Panorama der Natur zeigt, sie einbettet in eine mystische Mensch-Natur-Verbindung, das ist nicht unbedingt plotdienlich.
Nochmal, übereinstimmend mit Napo: bei Jackie Brown sehe ich auch eher Plotorientiertes.

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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.