Re: Rahsaan Roland Kirk

#2004391  | PERMALINK

friedrich

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Um an die obige Diskussion anzuknüpfen: Spielt Roland Kirk den Jazz oder spielt der Jazz den Roland Kirk? Mir kommt er so vor wie eine human jukebox, die die black music des gesamten 20. Jahrhunderts (bis dato) im Programm hat. Ob das großartig ist, beliebig oder sogar nervt, das ist eine Frage der Perspektive. Und der Dosis.

Roland Kirk – Roland Kirk’s Finest Hour (1961-67)

Eine Compilation, die ich vor Jahren mal auf dem Grabbeltisch gefunden habe. Aufnahmen aus der Zeit bei Mercury, Verve und Limelight, nicht chronologisch zusammengestellt, sondern offenbar in der Absicht einen dramaturgisch interessanten Mix zu schaffen. Soweit ich das beurteilen kann nur Material erster Güte, 14 Tracks, darunter Hits wie Serenade To A Cuckoo und My Ship von RKKs Flötenalbum I Talk With The Spirits, mehrere Stücke von dem schönen Album Now Please Don’t You Cry Beautiful Edith, eine Aufnahme mit Orchester, eine life in Copenhagen und vieles mehr. Ein bisschen klingt das so wie eine Compilation verschiedener Musiker, manchmal scheint RRK mitten im Stück die Identität zu wechseln. Sehr gut, sehr unterhaltsam, sehr dicht, fast schon etwas zu viel unterschiedliche Musik in zu kurzer Zeit, so dass bei mir auf halber Strecke der Kanal schon beinahe voll ist. Vielleicht besser nicht in einem Stück hören.

Ich habe noch zwei weitere Compis von RRK, eine mit Aufnahmen auf Atlantic, eine mit Aufnahmen auf Warner. Die kommen als nächste dran.

Edit: Ich schiebe das hier mal hinterher: Roland Kirk’s My Ship von I Talk With The Spirits. Da ist er großartig!

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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)