Re: Martin Scorsese

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nerea87

Registriert seit: 03.02.2005

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pinchwas genau daran jetzt so filmhistorisch bedeutsam sein soll, erschließt sich mir nicht so recht. Am (exploitativen) Aufzeigen der einzelnen Gewaltdarstellungen kanns nicht nur liegen bzw. gelegen haben und die neuen Ausdrucksformen im US Kino jener Zeit waren in dieser Form mehr oder weniger schon präsent und vorformuliert: Friedkin hatte da Werke ähnlichen Kalibers bereits schon serviert, ebenso Coppola, bisweilen auch Bogdanovich. Im Prinzip die ganze talentierte New Hollywood-Clique, dessen kleiner Outsider Scorsese bis „Taxi Driver“ (oder zumindest bis „Mean Streets“) noch war.
Ob das im Falle von TD nun als filmhistorisch wertvoll, wichtig, bahnbrechend oder gar als Pionierleistung durchgehen darf, da bin ich mir nicht hundertpro sicher. Nichtsdestotrotz natürlich ein großartiger Film, der meiner Meinung nach sogar recht gut gealtert ist.

da stimme ich dir zu, taxi driver hat seine filmhistorische bedeutung eher im gesamten Kontext des New Hollywood. Nach meiner Erinnerung hat er aber in Deutschland stärker als die meisten anderen New Hollywood Filme für Aufmerksamkeit gesorgt, so dass er hier exemplarisch für die Neuerungen des New Hollywood steht (die ja Neuerungen v.a. für Hollywood waren, in Europa waren da ja unter dem Stichwort Autorenkino und Nouvelle Vague schon viele Aspekte eingeführt). Insofern ist TD als Einzelfilm betrachtet nicht so bahnbrechend, da gebe ich dir recht. Für meinen Geschmack ist er nicht so gut gealtert, auf mich wirkt er heute recht altbacken.

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...falling faintly through the universe...