aus der Vorankündigung für heute:
1. Stunde (21 – 22 Uhr)
Devils & Dust and Mary – Bruce Springsteen, live in Frankfurt am Mittwoch
Nein, dies wird kein Porträt, keine biographische Entwicklungsgeschichte und auch kein Best-of-Special. In dieser Stunde soll es darum gehen, am Beispiel einiger zentraler Songs von Bruce Springsteen, das Essentielle und das Magische an seinen Song-Erzählungen aufzuspüren. Die großen Themen Zweifel und Verzweiflung, die offene Straße und die vernagelte Zukunft, die Suche nach Seelenheil und die Fundstücke heilloser Desillusionierung ziehen sich durch seine großen Alben, vom Debut „Greetings From Asbury Park, N.J.“ aus dem Jahre 1973 bis zum aktuellen Werk „Devils & Dust“. Wie schon das musikalisch ähnlich reduzierte Album „The Ghost Of Tom Joad“ von 1995 wirken auch manche Songs aus „Devils & Dust“, die Bruce Springsteen derzeit auf Solo-Tournee nur zur eigenen Gitarrenbegleitung singt, wie eine Neufassung von Szenen aus John Steinbeck’s düsterem Sozial-Roman „Früchte des Zorns“. Doch auch das flüchtige Glück und die Zumutungen der Liebe ziehen sich wie ein roter Faden durch sein Songrepertoire. Und immer wieder taucht in den Texten eine gewisse Mary auf. In „Thunder Road“ von 1975 ist Mary das verletzte Mädchen, das von ihrem Ritter träumt, in „The River“ von 1980 wird sie schwanger und heiratet. Doch aus Liebe wird Frust und Mary tut so, als wäre ihr alles egal. Und im neuen Album heißt es: „Mein Herz ist in meiner Arbeit, meine Sorgen sind in meinem Kopf und meine Seele ist in Marias Bett.“ Liebe kann ein Ausweg sein, doch auch hier ist Skepsis angebracht, vermitteln die Liebeslieder von Bruce Springsteen. Denn eigentlich überwiegt doch die Enttäuschung und die schmerzliche Erfahrung, dass das Glück nicht festzuhalten ist. Und doch strahlen die Songs trotz Resignation eine enorme positive Energie aus.
Es ist die Kraft der uralten Menschheitsträume, der sehnsüchtigen Fantasien von Liebe, Freiheit, Errettung und Erlösung, an die man nicht aufhört zu glauben, obwohl man doch nur zu gut weiß, dass sie unerreichbar bleiben werden.
2. Stunde (22 – 23 Uhr)
As Time (and Maggie, Britt, Rachel, etc.) Goes By – Rod Stewart, live in Frankfurt am Sonntag
Nein, auch dies wird kein Porträt und auch kein Best-Of-Programm. Eher die Geschichte eines Rod Stewart-Fans, der miterlebt, wie aus einem ambitionierten Rocksänger ein zweitrangiger Crooner wird, ein Sänger, der sein Talent verschwendet. Zu Zeiten der „Stay with me“-Faces stand er noch ganz und gar zu seinem Idol. Auch die ersten Solo-Alben von „An Old Raincoat Won’t Ever Let You Down“ aus dem Jahre 1970 bis „Every Picture Tells A Story“ von 1971 begeisterten ihn. Doch die Mitgröhl-Schnulze „Sailing“ von 1975 mit Wegwerfpoesie wie „Kannst du mich hören, kannst du mich durch die dunkle Nacht hören“, mochte er nicht mehr so gern hören. Allerdings auch nicht die schmähende Häme der damaligen Kritiker: „Vorher Gassenhauer, hinterher Avon-Berater. Vorher Hannsdampf, hinterher Weichspüler, vorher Tankstellengasse, hinterher Schlossallee.“ Und schon gar nicht mochte er hören, wenn sich Leute über sein altes Idol das Maul zerrissen, Rod sei an wohl geformten Blondinen immer mehr interessiert gewesen, als an formvollendeter Rockmusik. Und richtig weh tat es, wenn er lesen musste, es wäre für die Rockmusik besser gewesen, wenn Rod seinen ursprünglichen Berufswunsch realisiert hätte und Profifußballer geworden wäre. Allerdings irritiert ihn doch erheblich, dass der einstmals begnadete Interpret, der 1970 gelobt wurde, den Stones-Klassiker „Street Fighting Man“ deutlich besser als Mick Jagger gesungen zu haben, heute in der Frankfurter Festhalle auf der Bühne steht und unkaputtbare Standards wie „As Time Goes By“ zum Besten gibt. Sein Bestes klingt allerdings anders..
Zwei DVDs mit Aufnahmen von Rod Stewart aus besseren Tagen können im Verlaufe der Sendung gewonnen werden.
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Di. & Do. ab 20.00 Uhr, Sa. von 20.30 Uhr Infos unter: [/COLOR][/SIZE]http://www.radiostonefm.de