Re: The Doors – Best Songs

#1810199  | PERMALINK

irrlicht
Nihil

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nail75Selbst wenn Du das anders siehst: Könntest Du mir den Gefallen tun und vielleicht eine AAP-freie Top-10 posten?

Du kannst auch einfach die immerhin dreizehn Songs der Studiowerke aufrücken lassen, da verändert sich ja nichts.

nail75Allerdings sind die Höhepunkt dann oft so wunderbar berauschend wie bei wenigen anderen Bands.

Das würde ich nur für sehr wenige Songs unterschreiben, da für mich selbst „Riders on the storm“ und „L.A. woman“ merklich zu lang ausgefallen sind, aber sonst: Fraglos, ja.

nail75[…]und vermutlich noch zahlreiche weitere Persönlichkeiten.

Ja – und gerade, dass Morrison all diese Gesichter fast erschreckend glaubwürdig präsentiert, macht die Person selbst erst so interessant. Worte wie „affektiert“ oder „klischeehaft“ ließen sich kaum nennen, da selbst in den mir so fernen Gefilden von „Roadhouse blues“ ein Sänger zu hören ist, dem ich jedes Wort abnehme.

nail75Übrigens: Poet, klar. Aber wie kommst Du auf Wüste? Im Sinne von einsamer „Wüsten“-Wolf?

Weil das für mich ein sehr griffiges Bild ist. Morrisons Lyrik ist in sehr vielen Fällen überaus bildstark – und dabei auch nicht allzu fern, da das Gros auf sehr markanten Symbolen aufbaut. Die Schlange, als mystischstes Wesen vieler Kulturen findet man hier, ebenso sehr, wie Vögel, die Eidechse (the lizard king), die Wüste (auch wenn nie explizit als Wort genannt), sowie Straßen, Flüsse und Türen als ganz zentrale Elemente.

Einsamer Steppenwolf? Nein, aber für mich ein weitaus introvertierterer, sinnlicherer Dichter, als es das, was sich um The Doors als Kult entwickelte, nahelegen würde. Das große Sexsymbol Amerikas sicher einerseits, aber ich glaube die Züge der schamanischen Kultur (was in vielen Texten auch erkennbar wird) waren dem Mann dann doch stets näher – wenn ich es recht in Erinnerung habe, hat Morrison dieses Image des Stars, welches die Rolle seiner Texte hinter sich gelassen hat, auch mehrfach beklagt. Aber seine Fans kann man sich nunmal nicht aussuchen und wie derartige Erkenntnis sich auf der Bühne präsentiert, konnte man wohl auch an Morrison sehen. Oder, um zu Musikern zu kommen, die eine sehr ähnliche Gratwanderung bestreiten, auch an Künstlern wie David Eugens, die sich mithin auf fast bösartige Weise über die Handlungen des Publikums lustig machen.

nail75Die Frage ist aber, ob das eine ohne das andere denkbar ist.

Inwiefern?

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Hold on Magnolia to that great highway moon