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IrrlichtIch schätze „An american prayer“ sehr, ja. Nicht als Gesamtwerk, dafür ist vieles zu brückstückhaft, nichtmal für die Musik (die hier im Grunde zweitrangig ist und Morrison nur schlecht repräsentiert), sondern schlicht für die Hinterlassenschaft seiner Gedichte selbst.
Glaube ich Dir gerne, aber in eine Liste der besten Doors-Songs gehört An American Prayer nicht rein. Selbst wenn Du das anders siehst: Könntest Du mir den Gefallen tun und vielleicht eine AAP-freie Top-10 posten? Ist ja eigentlich nur eine kleine Formalität.
Ich bin nie ein großer Anhänger der The Doors gewesen: Zu oft gingen Musik und Text nicht Hand in Hand, im Grunde kommt kein einziges Werk ohne sehr mediokres bis schwaches Füllmaterial aus
Das stimmt. Allerdings sind die Höhepunkt dann oft so wunderbar berauschend wie bei wenigen anderen Bands. Ich würde aber auch keinem Studioalbum ***** geben.
– was auch seinen Grund hat, denn die Attitüde des rockenden Back door man ist für mich schwer mit der Persönlichkeit des dichterischen Wüstenpoeten zu vereinbaren; etwas reibt sich zu jeder Zeit für mich, was mir die Musik der Band bis heute zu weiten Teilen auf Distanz hält.
Ja, die vielen Gesichter von Jim Morrison. Da gibt es auch den infantilen, obszönen Clown, der den Witz mit den Mädels und dem Fischladen erzählt. Kramer hat mich auch mal auf die Zeichnungen hingewiesen, die gehen in eine ähnliche, noch trashigere Richtung. Außerdem gibt es den „drunken buffoon“, den anspruchsvollen Zeremonienmeister, der sein Publikum zu Ruhe und Konzentration auffordert (das gefällt kramer sicher sehr gut) und vermutlich noch zahlreiche weitere Persönlichkeiten.
Übrigens: Poet, klar. Aber wie kommst Du auf Wüste? Im Sinne von einsamer „Wüsten“-Wolf?
Die Ausflüge ins kreischende Rockmetier waren oft eher plump, eher bemüht und auch musikalisch völlig uninteressant (die schlimmsten Beispiele sind für mich dabei Songs wie „Been down so long“ oder „Crawling king snake“), vielmehr schätze ich den Mann als ruhigen Erzähler, denn er hat sie ja wirklich, eine der schönsten und beschwörensten Stimmen überhaupt.
Die Frage ist aber, ob das eine ohne das andere denkbar ist.
Im Gegenteil. „When the music’s over“ ist alles andere, als eine reine Kopie von letzterem, zerfassert aber zuteilen und klingt auch zuweilen etwas unfokussiert – „The end“ hingegen enthält einen der beeindruckendsten Spannungsverläufe überhaupt.
Das sehe ich genauso. When The Music’s Over ist ein wenig zu lang für die dahinterstehende Idee.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.