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dr.musicIst die „American prayer“ bei Dir so hoch angesehen??
Ich schätze „An american prayer“ sehr, ja. Nicht als Gesamtwerk, dafür ist vieles zu brückstückhaft, nichtmal für die Musik (die hier im Grunde zweitrangig ist und Morrison nur schlecht repräsentiert), sondern schlicht für die Hinterlassenschaft seiner Gedichte selbst.
Ich bin nie ein großer Anhänger der The Doors gewesen: Zu oft gingen Musik und Text nicht Hand in Hand, im Grunde kommt kein einziges Werk ohne sehr mediokres bis schwaches Füllmaterial aus – was auch seinen Grund hat, denn die Attitüde des rockenden Back door man ist für mich schwer mit der Persönlichkeit des dichterischen Wüstenpoeten zu vereinbaren; etwas reibt sich zu jeder Zeit für mich, was mir die Musik der Band bis heute zu weiten Teilen auf Distanz hält.
„An american prayer“, als posthum veröffentliche Zusammenstellung einiger Gedichte (und Fragmente, wie etwas „Roadhouse blues“ oder „Riders on the storm“), enthält für mich, zumindest in Auszügen, die Essenz Morrisons, das, was ich an ihm als Texter lieben gelernt habe, aber auch das, was mir erst über die Jahre bewusst geworden ist: Morrison vielmehr als Redner, denn als Sänger. Die Ausflüge ins kreischende Rockmetier waren oft eher plump, eher bemüht und auch musikalisch völlig uninteressant (die schlimmsten Beispiele sind für mich dabei Songs wie „Been down so long“ oder „Crawling king snake“), vielmehr schätze ich den Mann als ruhigen Erzähler, denn er hat sie ja wirklich, eine der schönsten und beschwörensten Stimmen überhaupt.
pumafreddy….und When the music’s over soweit abgeschlagen. Ist doch mit The End gleichauf.
Im Gegenteil. „When the music’s over“ ist alles andere, als eine reine Kopie von letzterem, zerfassert aber zuteilen und klingt auch zuweilen etwas unfokussiert – „The end“ hingegen enthält einen der beeindruckendsten Spannungsverläufe überhaupt.
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Hold on Magnolia to that great highway moon