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1977: Reworked. Mit kurzen, praktischen, unvollständigen Anmerkungen
1. Dennis Wilson – Pacific Ocean Blue
„River“ habe ich gehasst, bis mich sein wuchtiger Bombast in einem unbeobachteten Augenblick hinterrücks überrumpelte. Auch der Rest des Albums weiß mich zu erschüttern.
2. Congos – Heart Of The Congos
Vielleicht der Punkt, an dem die Black Ark am vollkommensten klang und der Wahnsinn noch einigermaßen im Zaum gehalten wurde
3. Wire – Pink Flag
Kurze prägnante Blitze und grimmige, repetitive Schlepper: Wire waren definitiv weniger Spaß als die Pistols oder die Clash, eher eine Kunstkonzept-Punk-Band (iiiiihhh!!). Genau das Richtige also für so verklemmte Typen wie mich.
4. George Faith – To Be A Lover
Zarteres hat die Black Ark nie verlassen
5. Brian Eno – Before And After Science
Die vorerst letzte Platte mit Abstrakt-o-Songs (before science) und nicht die erste mit Ambient-Elementen (after science)
6. Caetano Veloso – Bicho
Leicht fusioneskes Amalgam aus Velosos milder Phase Mitte der Siebziger. Großenteils atemberaubend magische Popsongs mit immer wieder kleinen exzentrischen Häkchen.
7. Television – Marquee Moon
Obwohl schon seit 1974 around, wurden sie als Punk-Band gehandelt, spielten jedoch Gitarrensoli (deren Autorenschaft sie penibel auflisteten) und Dylan-Cover („Knockin‘ On Heaven’s Door“), hatten 10-Minüter im Gepäck („Marquee Moon“) und mit Tom Verlaine einen aus 1000 neurotisch klingenden Sängern sofort als besonders eigen neurotisch klingend zu identifizierenden Sänger, der zudem auch noch fantastisch eigen Gitarrensoli (siehe oben) …
8. Fleetwood Mac – Rumours
Am offenen Herzen operiert und mit Koks in der Nase ab in den Hundertfachplatinhimmel
9. The Steve Miller Band – Book Of Dreams
Habe ich einfach eine Schwäche für. Hier ist alles auf Nachfolgeerfolg getrimmt. Selbst die Synthies und überhaupt alles an dieser Platte finde ich ausgezeichnet. Großer 70er-Mainstream-Studio-Rock.
10. Tom Waits – Foreign Affairs
Teilweise mit recht großem Bahnhof inszeniert. Wie ein Score zu einen Crime-Noir-Streifen. Dann wieder lange Geschichten mit kleiner Jazz Band und Piano. Vielleicht deswegen eine meiner liebsten Waits, weil’s meine erste Waits war. Vielleicht auch nicht. Und: „Bette, you’re absolutely colossal! – Waits“
11. Chrome – Alien Soundtracks
Two cool punk-infected chicks listening to Can, Neu! und den Stooges, während im Fernseher der Sci-Fi-Horror-Kanal mitläuft.
12. Neil Young – American Stars ’n Bars
Bei allem Willen zur Liebe deren Flüchtigkeit unter dem Stern von Bethlehem im Sattel eines Palominos gewahr zu werden, hat Mr. Young hier hervorragend vertont
13. King Tubby – Harry Mudie Meets King Tubby In Dub Conference Volume Two
Tubby macht hier die bisweilen flöten- und streicherbewehrten Tracks von Reggae-Pop-Produzent Harry Mudie nackig. Locker eine der besten Dub-Konferenzen der Reggae-Geschichte. Volume One von 1976 ist genauso gut. Volume Three fällt dagegen ab.
14. Suicide
Schattiger Rockabilly-Schmacht mit pluckernd-rauschender Elektronik. Hat vor ihnen noch niemand so gemacht. Und so sehnend danach auch niemand.
Alle: *****