Re: Jean-Luc Godard

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candycolouredclown
Moderator

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Ich verspreche, ich schau ihn mir noch mal an, und dann kommt was zu der Selbstreflexion.

Aber was anderes, was mich auch stört: Ich erwähnte diese Anfangsszene, dort wo man diese Kamera fahren sieht. Und eigentlich hatte der Film da für mich schon verloren. Denn das schreit: ACHTUNG! JETZT KOMMT KUNST! Und zwar nicht Kunst um des Inhalts Willen (was ja o.k. wär), sondern um der Kritik Willen. Und das stört mich!
Und auch diese Einspielungen der „Odyssee“-Szenen empfinde ich als lästig. Wird in anderen Threads immer von „Kunstkacke“ gesprochen, so sind diese Szenen für mich ein Beispiel dafür.
So, man nehme dann noch ein französisches Paar, dass seine Beziehung zerredet, („Findest Du mich attraktiv?“-Oh mein Gott, wie tiefgründig, poetisch, symbolisch!), einen österr. Regisseur, der mit amerik. Geld dreht, einen bösen amerik. Produzenten (Hilfe, was für Klischees!) und eine Dolmetscherin (war sie Schweizerin?) und genau wie diese vielen Gegensätze aufeinanderprallen so bleibt auch der Film für mich nur ein Sammelsummarium an Einfällen, die kein Ganzes ergeben.

Und wie Deady schon sagte: Godard war da wohl schon bockig. Das finde ich sehr passend. Und weil man das merkt, mag ich es nicht: Ich bin bockig und kritisiere jetzt.
Diese ganze „Kunst und Kommerz“ Thematik empfinde ich als überzogen. Sowas ist in dieser künstlichen Form betont intelektuell. Hat der Mann doch gar nicht nötig.

Immerhin hat der Film einen sehr schönen Score und hübsche Landschaftsaufnahmen. So wie „Grün ist die Heide“.

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