Re: Uriah Heep

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wolfgang

Registriert seit: 19.07.2007

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SongdogBernie Shaw ist für mich inzwischen genausowichtig wie Mick Box. Seine sympathische und natürliche Art bei den Konzerten und seine Energie machen ihn für mich zu einem grossartigen Performer und seine Stimme wurde mit den Jahren immer besser/reifer und ist inzwischen überhaupt nicht mehr mit seiner Art zu singen aus der Anfangszeit als er zu Heep kam vergleichbar. Könnte mir ein Uriah Heep-Konzert ohne Bernie Shaw überhaupt nicht mehr vorstellen und für mich ist er im Hardrockbereich das was Eric Burdon im Bluesrockbereich ist. Der Maßstab an dem sich alle anderen messen lassen müssen. :wow: Hättest mal sehen sollen, als bei einem Konzert 2008 Mick’s Gitarre ausgefallen war und Bernie dann aus dem Stehgreif das Publikum unterhalten hatte bis das Problem behoben war und Heep ihr Konzert nach einigen Minuten fortsetzen konnten. Glaube das hätten nicht sehr viele Rocksänger hinbekommen. Der ist einfach hingestanden und hat angefangen draufloszuplappern und das Ganze war wirklich sehr amüsant und nicht im geringsten peinlich. Du wirst jetzt vielleicht lachen, aber als ich Bernie das erstemal 1987 in Sinsheim gesehen habe, fand ich ihn schrecklich. Ist da rumgehampelt wie ein Zappelphillip und die Stimme war mir viel zu schrill und hoch. Außerdem hat er da ständig (wirklich fast nach jedem Song) Sachen wie „Are you alright“ und „I can’t hear you“ ins Publikum geschrien, so dass ich nach ca. der Hälfte des Konzertes die Nase voll hatte und mir das Ganze vom Foyer aus angehört habe. Ds war dann auch für 3 oder 4 Jahre mein letztes Heep-Konzert, aber zum Glück hab ich es dann nochmal gewagt . ;-)

Zu David Byron: Ich muss zugeben, dass ich den nie live gesehen habe (Baujahr 1967), aber was man davon auf youtube finden kann, überzeugt mich nicht im geringsten. Mir geht sein Gesang sogar teiweise richtig auf den Zeiger und so habe ich mir bisher auch noch kein einziges der Alben aus der Byron-Zeit auf CD zugelegt. Demons and Wizards, Sweet Freedom, Return to fantasy und Live 1973 habe ich allerdings als Lp und auch die andéren Alben kenne ich natürlich. Allerdings kamen die 4 Alben bei mir nicht sonderlich oft auf den Plattenteller und ich finde zum Beispiel eine Sea of light hundertmal besser als eine Demons and wizards. Die Songs aus der Byron-Zeit sind teilweise wirklich grossartig, jedoch nur in den Liveversionen mit Bernie oder aber auf der Celebration CD von 2009 fesseln die mich so richtig. ;-)

PS: Hättest mal letztes Jahr in Karlsruhe-Durlach sehen sollen als Bernie und Phil Rain performed haben. Da war das Publikum Muksmäuschen still und Du hättest trotz der großen Zuschauerzahl eine Stecknadel fallen hören können. Großes Kino und Gänsehaut pur und danach gab es nicht endende Standing Ovations! :sonne:

Da ich als Zeitzeuge die Gelegenheit hatte, bei Uriah Heep Konzerten David Byron, John Lawton und Bernie Shaw zu erleben, gebe ich mal eine Wertung der drei ab.

David Byron: Studio ***** Live ***
John Lawton: Studio **** 1/2 Live **** 1/2
Bernie Shaw: Studio *** Live ***

Die derzeitge Besetzung krankt einfach daran, das überragendes Songmaterial fehlt. Wie du oben beschrieben hast, kam der Song „Rain“ sehr gut an. Wer hat ihn geschrieben? Natürlich Ken Hensley. Beispiele gibt es en masse: Easy Livin‘, Lady In Black, Look At Yourself, July Morning, Circle Of Hands, Sweet Freedom, Blind Eye, Sunrise, alles überragende Songs von Hensley.

Sea Of Light ist wirklich ein sehr gutes Album, aber besser als Demons And Wizards?
Bernie Shaw mag ein guter Entertainer sein, aber an die Qualitäten eines Byron oder gar Lawton, der live ein sagenhafter Sänger ist und zudem in fast perfektem Deutsch mit dem Publikum kommuniziert, wird Shaw nie herankommen.

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