Re: Hang the DJ

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wolfgang-doebeling
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KICKS ON 45 & 33

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Werde mich bemühen, heute und morgen alles zu beantworten. Wohlan, von hinten…

@ Hat

Good news (machst Du diesbezüglich Fortschritte?)

@ Candy

Schließe mich Hat an: laß‘ mal bitte sehen.

@ Sweetheart

Schließe mich Candy an. Überwältigende LP (wenn auch „nur“ meine # 94). Schwer zu kriegen leider, die Auflage der Vinyl-Doppel-LP betrug nur 5000 und war bereits drei Monate nach Release vergriffen. Ich wüßte schon, wo man noch mint copies auftreiben könnte (freilich nicht billig – bei Interesse PN).

@ guenterdudda

Korner war ein netter Kerl, aber zeitweise verbittert. Was nachvollziehbar ist, bedenkt man, daß er seinen Jazz-fundierten, etwas ältlichen R & B bereits ’60/’61 spielte und neben Cyril Davies der wichtigste Steigbügelhalter war für die folgende Generation der angry young men. Ein Katalysator, der bald nicht mehr gebraucht wurde. Jahrgang 1928! Die Ungnade der frühen Geburt, denn kaum hatten Jagger, Watts, Baldry, Bruce, Jones, Bond, Baker und Konsorten Korners Band durchlaufen, machten sie eigene auf: jung, aufmüpfig, laut, aggressiv, stilvoll, sexy. Attribute, mit denen Korner nicht mehr aufwarten konnte. So schickte er sich ins Elder-Statesman-Los, gab sich gönnerhaft und jovial, vertrat aber bis zuletzt ein biedermännisches Musikverständnis, in dem der Begriff Pop nicht vorkam. Ich habe mich mehrmals mit ihm unterhalten und ihn als durchaus freundlichen, kenntnisreichen Musiker kennengelernt. Solange es ums Musizieren an sich ging, um Traditionspflege, um besinnliches Jamming. Entsprechend langweilig sind seine Platten, von denen ich keine empfehlen kann. Selbst die frühen Live-LPs („Marquee“, „Cavern“) sind bloß grundsolide Handwerkelei, die späteren degenerieren zu Blues Rock, also zu schlechtem Blues. Darauf angesprochen (ca. 1976), daß er „Get Off Of My Cloud“ immer ohne das „of“ sang und daß das seltsam unrhythmisch und irgendwie daneben klinge, belehrte er mich, dieses „of“ sei ja grammatikalisch falsch und es müsse demgemäß korrekt „Get Off My Cloud“ heißen. Womit er natürlich recht hatte und gleichzeitig demonstrierte, wie wenig er eigentlich von Rock’n’Roll verstand. Ein Blues-Verweser nur, wenngleich ein verdienstvoller. Seine Tochter soll, wie ich gehört habe, in seinen Fußstapfen wandeln. Platten von ihr kenne ich nicht, auch nicht ein etwaiges „Midnight Special“ mit Dad. Ehrlich gesagt würde es mich überraschen, wenn das besonders hörenswert wäre.

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