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@ Sweetheart
„Them“ („The Angry Young Them“ heißen nur die Reissues, in Anlehnung an das Back-Cover des Originals) ist natürlich klasse. Weniger wegen „Gloria“, vielmehr wegen „I’m Gonna Dress In Black“, „Little Girl“, „One, Two Brown Eyes“. Eine der zehn besten LPs des britischen R & B (* * * *). Habe gestern mal wieder viel Them gehört, 45s hauptsächlich (was sich prompt in Richtung „Roots“ ausgeweitet hat, thx.) Das Decca-Original wirst Du übrigens nicht mehr für unter € 100 bekommen, fürchte ich. PS: No more revolution? How come?
@ aco-braco
Sehr schön wieder. Habe ohnehin viel übrig für sie. Allerdings: Ein mählicher Abstieg ist schon zu konstatieren, von „Calling Over Time“ über „Telescopic“ und „Wonder Wonder“ bis „It’s A Game“. Und meine Favoriten von ihr bleiben ohnehin die 7″ „Ancestors“ und der 7″Double-Pack aus Texas mit „Evangeline“, „Blame You“, „My God Insane“ und „Waiting Room“.
@ Cochise
Charters ist ein Klassiker. Und wer sich für die Historie des Blues interessiert, wird das Buch lesen müssen. Vor allem aufgrund der engagiert geschilderten Frühgeschichte und diverser Künstler-Portraits (Blind Lemon Jefferson, Robert Johnson, Muddy Waters, Lightnin‘ Hopkins). Charters selbst hat sich übrigens 1975 von seinem ursprünglichen Text vom Ende der 50er Jahre zwar nicht losgesagt, hat aber einiges relativiert bzw. zurecht darauf verwiesen, daß die Blues-Forschung in den Jahren nach 1959 vieles zutage gefördert hat, was an einigen Stellen eine andere/differenziertere Bewertung erforderlich macht. Kurzum, als Einstiegslektüre nicht optimal. Ich empfehle stattdessen „Nothing But The Blues“ von Lawrence Cohn und/oder „Blues Odyssey“ von Bill Wyman. Letzterer führt die Bluesgeschichte fort in die Neuzeit unter Einbeziehung von Rhythm & Blues, während Cohn zwar noch ein Schlußkapitel „The Blues-Revival Of The 1960s“ anfügt, im Kern aber nur die frühen Dekaden im Fokus hat. Großartig aufgemacht und reich bebildert sind beide.
@ wa
Um Mißverständnissen vorzubeugen: beide, die Bad Livers sowie die Dickel Brothers haben ja mit Bluegrass nur entfernt zu tun. Beide bedienen sich primär aus dem Stil-Fundus der Old Timey Music und belehnen Bill Monroe meist nur in Sachen Instrumentation/Arrangement. Und das eben mit einer gewissen Punk-Attitüde, will sagen: radikal und roh, nie aber respektlos. In diesem Stilkontext hatte ich sie empfohlen. Und nein, andere Bands dieser Art und dieser Qualität gibt es nicht. Da ich im Laufe der Jahre etliches darüber im RS geschrieben habe (incl. Reviews besagter und „ähnlicher“ Bands), schlage ich vor, dort nachzulesen. Oder in Fachperiodika wie „Bluegrass Unlimited“, „Dirty Linen“ oder „No Depression“.
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