Re: Hang the DJ

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wolfgang-doebeling
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KICKS ON 45 & 33

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@ dougsahm

Ja, allerdings längst nicht mehr so häufig wie früher. In den 60ern und frühen 70ern hing ich jede Nacht am Transistorradio, hörte die Pirate Stations und Luxy 208 (AM!). Das ließ dann nach dem Ableben von Radio Caroline spürbar nach, aber ich hörte immer noch viel BBC und vor allem John Peel, Alan Freeman, Bob Harris etc. oder Alan Bangs auf BFBS. Ab Ende der 70er dann hauptsächlich Peel, bis zu seinem Tod. Immer Mittelwelle. FM erst seit Ende der 80er.
Erklärend muß ich erwähnen, daß ich Radio nie zur Selbstbestätigung höre, will sagen: auf Musik, die mir bekannt ist, kann ich im Radio gut verzichten. Das gilt auch für Musik, die ich liebe. Die höre ich lieber von Platte. Die Funktion des Radios liegt woanders: im Kennenlernen von Musik, in der Horizonterweiterung. Ich bin weitaus mehr daran interessiert, etwas für mich Neues im Radio zu hören, unabhängig davon, ob es mir gefällt, als eine mir bekannte, hochgeschätzte Platte. Weshalb ich ja so gerne Peelie hörte. Der hatte in (fast) jeder Sendung ein paar Stücke, die mir nicht bekannt waren. Sicher, es war selten etwas dabei, das ich mir unbedingt zulegen mußte, aber darauf kommt es mir, wie gesagt, nicht an.
Nach Peels Tod gibt es nun nichts mehr, was meine Neugierde befriedigen könnte. Ich höre zwar ab und an noch Radio, aber nur aus persönlichen Gründen: auf Radio Eins „Happysad“ mit Christine Heise und „Experience“ mit Helmut Heimann. Mit beiden bin ich befreundet, höre also unter dem Aspekt: mal sehen, was sie heute so spielen. Musikalisch ist da für mich freilich nichts von Interesse: entweder Neuerscheinungen, die mir schon bekannt sind oder auch einmal etwas Älteres, was mir dann noch bekannter ist. Beide Sendungen indes hörenswert für Leute, die andere Ansprüche/Voraussetzungen mitbringen, beide donnerstags ab 21h, back to back.

Ach ja, ein Freund in New York versorgt mich regelmäßig mit aufgezeichneten Sendungen von dort. Auf Cassetten. Das sind dann sehr spezielle Programme, die für gewöhnlich äußerst faszinierend sind, jeweils einem musikalischen Thema gewidmet, etwa Doowop aus der Bronx, Hillbilly Bop aus Kentucky, Punk aus Boston oder Bigband Swing aus St.Louis.
Stream? Nein. Musik kommt bei mir nie aus dem Computer.

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