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Anonym
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Der berühmteste Shakespeare-Übersetzer ist wohl Schlegel, aber hörte auch das die Übersetzungen von Wieland vielleicht die besten sein sollten. Jemand Ahnung?
keine Ahnung, kenne nur die „Eigen-„Werbung von 2001 für Wieland:
Als Wieland den Versuch wagte, die Dramen des genialen englischen Stückeschreibers erstmals ins Deutsche zu bringen, prophezeiten ihm die Literaten der Zeit ein sicheres Scheitern: Shakespeare sei nicht zu übersetzen! Wieland ließ sich nicht beirren, übersetzte in vier Jahren 22 Stücke und löste eine beispiellose Welle der Shakespeare-Begeisterung aus. Dem jungen Goethe, Schiller und vielen ihrer Zeitgenossen hat Wieland den ersten und oft auch einzigen Zugang zu Shakespeares Dramen eröffnet.
Kenner rühmen seine Übersetzung bis heute als die kraftvollere deutsche Version, weil sie „vieles wesentlich genauer und schärfer zum Ausdruck bringt, als es die … bis heute zählebig kanonische Schlegel-Tieck’sche Blankversübersetzung vermag … Seine Übertragungen bereicherten … die deutsche Sprache durch eine Vielzahl an Wortneuschöpfungen, die auf die Zeitgenossen zwar befremdend wirkten, deren Prinzip, nämlich Worte aus bereits vorhandenen Bestandteilen zu formen, aber über den Sturm und Drang in die deutsche Literatursprache eingegliedert wurde“ (Kulturmagazin Falter).
Dank Shakespeare erweiterte Wieland die deutsche Sprache um Steckenpferd, Abschiednehmen, Kriegserklärung, Milchmädchen, Schafsgesicht, Liebeswut und andere belebende Wortschöpfungen. Rolf Vollmann lobt Wielands Shakespeare als „die beste Übersetzung, wenn es darum geht, einen möglichst unverstellten Weg zu Shakespeares Sprachgenie zu finden“.
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