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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"
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gypsy-tail-wind
Ahmad Jamal – At the Top: Poinciana Revisited | Ich kann hier doch nicht loslassen … nach der gestrigen Irritation muss ich dem nächsten Album, irgendwann 1969 live im Top of the Village Gate in New York aufgenommen, eine Chance geben – und siehe da, hier passt schon im ersten Track wieder alles: toller Groove von Jamil Nasser und Frank Gant, Jamal nicht unter Dauerhochdruck sondern mit dramatischem Spiel, auch wenn er nicht mehr an den Bögen von früher interessiert ist, Kürzel und Riffs wiederholt und variiert. Die lange Version von „Poinciana“ ist jedenfalls grosses Kino: die drei verzahnen sich immer wieder neu, Nasser springt ohne je den Basis-Beat zu verlassen immer wieder in Lücken, die Jamal lässt, Gant hält den Beat in der Tradition von Fournier aber mit eigenem Sound aufrecht. Und ich bin beruhigt. Das geht auch super weiter, nur „Call Me“ finde ich wieder ein wenig hektisch – doch das brechen die drei gleich danach mit „Theme from Valley of the Dolls“ über einen Orgelpunkt-Bass wieder auf. Da höre ich viel eher eine Fortsetzung der tollen Live-Aufnahmen aus dem Penthouse, die in den letzten Jahren von Elemental herausgebracht wurden (drei Doppel-CDs, Aufnahmen von 1963 bis 1968), und ich gehe davon aus, dass das, was mich bei „Tranquility“ stört und hier nicht mit dem Live-Setting zu tun hat, das Jamal ja schon seit zehn Jahren immer wieder nutzte, um Platten zu machen. Und neues Repertoire gibt es nicht nur aus dem Film („Valley“ ist von 1967) sondern auch aus Brasilien (der Closer, eine viel zu schnelle Version von „How Insensitive“) und von Frank Strozier („Frank’s Tune“ mit tollen Soli der Sidemen).
Jamil Nasser und Frank Gant, deren Spiel mit Ahmad Jamal längere Zeit als weniger gefinkelt und ziseliert, ja fast grobschlächtig vergleichend zu Israel Crosby + Vernell Fournier dargestellt wurde entwickeln zu der nunmehr vermehrt flächigen, mit zahlreichen Schattierungen versehenen Spielstruktur des Pianisten eine neue Qualität .. den Höhepunkt erreicht man dann @ Montreux bzw Studio 104 Paris ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
Ahmad Jamal – At the Top: Poinciana Revisited | Ich kann hier doch nicht loslassen … nach der gestrigen Irritation muss ich dem nächsten Album, irgendwann 1969 live im Top of the Village Gate in New York aufgenommen, eine Chance geben – und siehe da, hier passt schon im ersten Track wieder alles: toller Groove von Jamil Nasser und Frank Gant, Jamal nicht unter Dauerhochdruck sondern mit dramatischem Spiel, auch wenn er nicht mehr an den Bögen von früher interessiert ist, Kürzel und Riffs wiederholt und variiert. Die lange Version von „Poinciana“ ist jedenfalls grosses Kino: die drei verzahnen sich immer wieder neu, Nasser springt ohne je den Basis-Beat zu verlassen immer wieder in Lücken, die Jamal lässt, Gant hält den Beat in der Tradition von Fournier aber mit eigenem Sound aufrecht. Und ich bin beruhigt. Das geht auch super weiter, nur „Call Me“ finde ich wieder ein wenig hektisch – doch das brechen die drei gleich danach mit „Theme from Valley of the Dolls“ über einen Orgelpunkt-Bass wieder auf. Da höre ich viel eher eine Fortsetzung der tollen Live-Aufnahmen aus dem Penthouse, die in den letzten Jahren von Elemental herausgebracht wurden (drei Doppel-CDs, Aufnahmen von 1963 bis 1968), und ich gehe davon aus, dass das, was mich bei „Tranquility“ stört und hier nicht mit dem Live-Setting zu tun hat, das Jamal ja schon seit zehn Jahren immer wieder nutzte, um Platten zu machen. Und neues Repertoire gibt es nicht nur aus dem Film („Valley“ ist von 1967) sondern auch aus Brasilien (der Closer, eine viel zu schnelle Version von „How Insensitive“) und von Frank Strozier („Frank’s Tune“ mit tollen Soli der Sidemen).