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danke für die texte, die letzten beiden alben (3 sounds, legrand) kommen auf den zettel für danach.

pullen, genus, nash, random thoughts (1990)
noch ein trio-album, bevor pullen eine neue band gründet, dieses mal mit jungen leuten, die schon auf dem klassizismus-trip sind und seine verwirbelungen begleiten wie israels/bunker, was im kontrast nicht ohne reiz ist. tatsächlich baut pullen hier seine soli organischer auf, als er es mit peacock/willimans musste. auch das ist oft schön: erst mal den groove etablieren, laufen lassen, akkorde verschieben, langsam mit den so verrückten wie selsbtgefundenen rhytmisierten kaskaden in die spiralbewegung gehen, schließlich cluster und wisch. mir scheint das noch stärker auf monk bezogen zu sein (obwohl, das war NEW BEGINNINGS auch schon), bis in die spielweise: der klassische monk-abwärtslauf ist bei ihm ein glissando mit handkante und knöchel, und in den soloentwicklungen ins freie spielt er die monk-drehtänze gleich mit. à propos: „the dancer“ ist eine sehr schöne ballade, sowas gab es ja auf dem vorgängeralbum gar nicht. aber klassizist ist pullen nie geworden, dafür stand seine musik immer fest in ihrer gegenwart, auch als sozialer/politischer kommentar – „endangered species: african american youth“ startet mit einem quasi-hiphop-rhythmus und schaukelt sich zur raserei auf; „ode to life“ ist dagegen ein zärtlicher letzter gruß an die secret love maurice quesnell. man kann jemanden wie pullen nicht als selbstverständlich nehmen – obwohl er sicher nicht vom himmel gefallen ist, ist seine sprache völlig einzigartig, das fällt mir im vergleich wieder sehr auf.
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