Antwort auf: Das Piano-Trio im Jazz

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atom
Moderator

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vorgarten
jarrett, peacock, dejohnette, changeless (1987/89)
schlaue idee, einen zusammenschnitt herzustellen aus einzelnen momenten in verschiedenen konzerten, in denen die drei musik ins freie, offene gehen. und damit natürlich mehr nach ecm klingen als wenn sie standards spielen. toll auf jeden fall, wie dieses album gebaut ist – ich weiß nach wie vor nicht, wer die idee dazu hatte (die ja offenbar 2 jahre gebraucht hat, um entwickelt zu werden), wie die stücke in den sets platziert waren (wurde vor „endless“ gar „fly me too the moon“ gespielt?), welche atmosphäre die einzelnen konzerte hatten etc. ich will das eigentlich auch gar nicht wissen. mehr einheit als klaviertrio geht jedenfalls nicht – jarrett lässt manchmal einen pause für einen schlag auf ein kleines becken, den dejohnette als effekt gerade gefunden hat, dejohnette wiederum ignoriert erstmal einen vorgegeben rhythmus, um seine sounds an- und abschwellen zu lassen, peacock, der durch einen oktavwechsel der gleichen figur den charakter eines moments nochmal umdreht etc. bisschen krass, wie vehement diese musik daherkommt, durchaus pathetisch, aber es sind viele ganz stille momente drin, mit kleinen, aber entscheidenden details… ich kann mich daran seit über 30 jahren nicht satt hören.

Ich sitze hier gerade zum dritten Mal hintereinander bei Changeless und bin – wie nahezu immer – völlig glückselig.
Deine Beschreibung dieser telepathischen Momente zwischen den dreien ist perfekt getroffen. Was mich auch fasziniert: Diese Kombination aus Vehemenz und Stille, die du beschreibst. Es ist pathetisch, ohne kitschig zu werden, es ist intensiv, aber nie aufdringlich. So wie das Album ist, ergibt es diese unglaubliche Einheit.
Ich kann deinen Satz „mehr Einheit als Klaviertrio geht jedenfalls nicht“ total unterschreiben. Die drei sind an diesem Punkt 1987 einfach ein Organismus.

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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...