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The John Young Trio – A Touch of Pepper | Ich blicke nochmal nach Chicago, wo natürlich auch das Ramsey Lewis Trio in der Zeit 3-4 Alben pro Jahr herausbrachte, die ich allesamt nicht kenne (bzw. nur auszugsweise in der 2-CD-Compilation „In Person 1960-1967“). John Young nahm Ende 1962 für Argo sein viertes [Trio-]Album auf – auf „Young John Young“ waren dazwischen noch „Opus de Funk“ (Vee-Jay) und „Themes and Things“ (Argo) gefolgt – und ich muss wohl mal noch das Fresh Sound 4-CD-Set holen, um die Lücke zu schliessen, oder nach Japan gucken … das Trio von Young besteht im Oktober und Dezember 1962 (zwei Sessions) aus Sam Kidd (b) und Phil Thomas (d) und klingt für meine Ohren merklich gereift, dafür fällt der Wundertüten-Effekt vom Debüt weg. Die Grooves sitzen, es gibt tolle Arrangements, ein Programm voller Flamboyanz („Joey“ und „Inch Worm“ von Frank Loesser, der ewige Young-Favorit „Serenata“, Sondheims „Everything’s Coming Up Roses“, als Albumcloser „Fly Me to the Moon“ …), Thomas kann die Jamal-Trio-Tricks mit dem Filzschlägel-Trommel-Sound auf Snare (ohne Schnarren) oder Steh-Tom, Kidd ist sich nicht zu schade, ein ganzes Stück bei einem Ostinato zu verweilen – im „Inch Worm“ selbst in seinem „Solo“. Klar ist immer noch Jamal die Grundlage, aber Youngs Klavier hat seine eigenen Farben, das Trio seinen eigenen Groove, etwas mehr Funk drin, aber direkt in die Kirche geht das nie. Ein paar Originals von Young (der Opener „Blues Greenee“) und Kidd („Search Me“ am Ende der ersten Hälfte) gibt es zwischendurch auch noch, und weil das Trio auch am Puls der Zeit sein will zudem noch Sonny Rollins‘ „The Bridge“.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #169 – 13.01.2026, 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba