Antwort auf: Das Piano-Trio im Jazz

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vorgarten

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williams, williams, roker, free spirits (1975)

das ist erstmal eine sache der aura, ähnlich wie bei ellington: die ganze jazzgeschichte ist präsent. wenn man will, kann man frühen monk hören, oder noch ältere bluesformen, es gibt ein kleines augenzwinkern zu evans („all blues“), cecil taylor scheint auf, wenn williams ihren bassisten begleitet, und das lässt sich bis in die unmittelbare gegenwart verlängern, denn hier klingt nichts alt. tatsächlich habe ich aaron diehl im sorey trio plötzlich vor ohren, weil sie ähnlich wie er akkorde mehrere takte lang im raum hängen lässt, überhaupt der umgang mit raum… und wie heiß das plötzlich wird, wenn es richtung hardbop geht (gleich am anfang, „dat dere“). das ist ein fantastisches trio, in jeder nur denkbaren hinsicht, ob man sound, funkiness, tiefe, höheren blödsinn („temptation“), oder – eben – freiheit sucht. ein quintessenz-album, das nie seine frische verlieren wird.

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