Antwort auf: Bob Dylan

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pheebee
den ganzen Tag unter Wasser und Spaß dabei

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In der ersten Hälfte hat mich False Prophet aufgrund der Bandperformance am meisten geflasht. Das war eine der beeindruckendsten Darbietungen, die die Band hier geliefert hat. Eine unheimliche, bedrohliche und dichte, weiter und weiter anschwellende Instrumentierung gibt dem Song neue Seiten und öffnet Türen, die ich vorher nie sah. Das war wie ein Luftballon, den man immer weiter aufbläst bis er kurz vorm Platzen ist und dann am Ende kommt die Erlösung, indem die Luft kontrolliert abgelassen wird.

Und ja, es ist wirklich schwer _das_ Highlight zweifelsfrei zu benennen. Pipes Aufzählung hat mir das auch nochmals vor Augen geführt. Welche Energie lodert da von Anbeginn in diesem Mann, dass er immer in der Lage ist, seine Songs in einem völlig anderen Gewand darzubieten.

Und das Publikum schien ebenso ergriffen. In meinem Block standen die Leute mehrere Minuten schweigend da und waren so wortkarg, wie Dylan es in den vergangenen eindreiviertel Stunden zuvor gewesen war. Ich habe mich umgesehen und niemand sprach. Erlebt man auch selten.

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Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.