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august-ramoneEin sehr schöner Abend mit Bob Dylan und Band in Form.
Das kann ich bestätigen. Die Setlist war 1:1 jene aus Hamburg. Also bis auf einen Track das komplette „Rough and rowdy ways“ als absoluter Schwerpunkt. Zu Beginn gab es ein kleines Problem mit Dylan’s Stimme, die im Mix unterging, aber das war nach zwei Minuten des ersten Titels „I’ll be your baby tonight“ behoben und Sound und Mix waren einwandfrei. Spannend war, wie Dylan manches Stück dekonstruiert und wieder völlig anders zusammensetzt. So habe ich den zweiten Titel im Set „It ain’t me, babe“ tatsächlich erst am Refrain erkannt. Interessant war es, nach dem Konzert zu hören, wer wo seine Highlights gehört hat. Das differierte komplett und zeigt, dass es eine sehr interessante Darbietung war, die alle unter Spannung hielt. Der eine lobte die außergewöhnliche Version von „It’s all over now, Baby Blue“, die mich, der den Song sehr mag, nicht vollends überzeugte, der nächste war bei „Key West“ hin und weg. Wenn man denn einzelne Titel in diesem durchgängig spannenden Programm herausheben möchte, dann wären es bei mir eine sehr gelungene Version von „When I paint my masterpiece“, das mich komplett in den Bann ziehende „My own version of you“, das auf dem Album immer etwas unter meinem Radar flog und auch die bluesigen Titel „False prophet“, „Crossing the rubicon“ und „Goodbye Jimmy Reed“, die dem Set genau in den richtigen Momenten eine wunderbare Facette verliehen. Dylan am Piano setzte schöne Highlights, ebenso der Gitarrist Doug Lancio. Die Harp kam erst sehr spät zum Einsatz. Dann allerdings war es eine Freude. Die Band war tight, sich immer zugewandt.
Und natürlich sah man am Ende des Auftritts, als Dylan hinter dem Piano aufstand und sich mit unsicherem Schritt etwas nach vorne Richtung Bühnenrand bewegte, um eine kleine Verbeugung anzudeuten, dass er ein alter Mann ist. Und genau deshalb bin ich ihm umso mehr zu Dank verpflichtet, dass er uns noch solche Auftritte anbietet wie gestern Abend.
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