Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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vorgarten

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lotterlotta

vorgarten pharoah sanders, love is here (1975/2025) die frühere lp-ausgabe hat die höhepunkte in eine sehr gute form gebracht, aber die beiden sets komplett zu hören, hat einen völlig anderen effekt. ich liebe ja, wie sanders seine großdimensionierten studioaufnahmen (auf impulse, später auf theresa) live wieder auf quartettbesetzung einfaltet und aus der reduktion die ganz große show entwickelt, das kann man hier super nachvollziehen. unfassbar gute band, die genau den raum versteht, damit spielt, inklusive der zwischengeparkten orgel aus der kathedrale von lille, mit der das konzert anfängt und endet. das ist versenkung, verbeugung, arbeit, feier und irgendwann extase. und das alles sehr schön aufgenommen. neben dem hamburg-konzert von 1980 (auch ein zusammenfalten, von JOURNEY TO THE ONE) das tollste sanders-live-dokument für mich bisher.

….als ich das neulich auf dem dreher hatte, konnte ich kaum glauben das da nur ein quartet am werk war, das klang nach wesentlich mehr, hatte die scheibe ohne vorinfo und auseinandersetzung mit dem auftritt bestellt und gehört und mir während des hörens die liner notes durchgelesen weil das nach großem ensemble klang, wahrlich eine fantastische live-einspielung….

absolut. der pianist danny mixon wächst hier toll über sich hinaus und erzählt sehr launig in den liner notes, wie er sanders im jugendlichen größenwahn einmal eine abfuhr erteilt hatte, als der einfach so bei ihm eingestiegen sei (und das offenbar vergessen hatte, als er ihn später in seine band holte). mixon, den man sonst ja kaum auf dem schirm hat, ist der vielleicht beste der eher vom soul kommenden sanders-pianisten (nach joe bonner und khaled moss) – und größenwahn blieb offenbar bei ihm ein thema, denn er hatte sich in einer woche mit carlos garnett üebrhaupt erst beigebracht hammond-orgel zu spielen und setzte sich dann in paris an die kathedralenorgel, was zu ziemlich umwerfenden effekten führt… 4 jahre später kam dann die stunde von john hicks, der live nochmal heißer war und außerdem balladen konnte.

@lotterlotta

hast du RHYTHM PEOPLE etwa auch auf vinyl? das ist wahrscheinlich das krasseste coleman-album überhaupt. auf dem debüt von cassandra wilson spielt er natürlich ganz anders, als begleiter von sängerinnen kann er eine ganz andere seite zeigen.

@gypsy-tail-wind

vielen dank für die worte zu den neuigkeiten! klingt so, als wäre zumindest das otherland trio etwas für mich.

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