Antwort auf: 100 beste Jazzalben des Rolling Stone, kommentiert

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thelonica

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vorgarten

gypsy-tail-wind Und ich bleib dabei: Coltrane war der beste und bestgeeignete Saxophonist, den Monk je in seiner Band hatte. Keiner ist so tief in Monks Musikwelt vorgedrungen ausser Monk selbst.

das unterschreibe ich sofort. und trotzdem bleibt ein gefühl des episodischen, einmal reinarbeiten und wieder raus. deshalb ja auch so wichtig, dass das dokumentiert wurde.

Ist nicht nur ein Gefühl, Johnny Griffin hatte über Jahrzehnte immer wieder mal Monk Stücke aufgenommen. Art Taylor und Johnny Griffin z.B. wurden relativ stark geprägt durch diese Musik (und Mingus natürlich auch). Für mich ist der eigene Sound eines Tenorsaxofonisten genauso entscheidend, sowie das Gefühl für Rhythmus, sagt mir mein Bauchgefühl. Coltrane verstand natürlich die Komlexität der Musik genau, aber ging bald einen eigenen Weg. Paul Gonsalves, Budd Johnson und ein paar andere Tenoristen hätten daher sicherlich (musikalisch) auch gepasst. Wenn ich mir „Lookin‘ At Monk“ von Eddie Lockjaw Davis und Johnny Griffin so anhöre, überlege ich mir, dass Coltrane wahrscheinlich sowas ähnliches mit McCoy und Elvin hätte machen können. Das „Well You Needn’t“ erinnert bei bestimmten Passagen etwas an Africa Brass (?) und bei „Rhythm-a-Ning“ kann man sich sogar ganz gut Eric Dolphy vorstellen. „Epistrophy“ von „Lookin‘ at Monk“ klingt allerdings fast wie eine Band von Mingus, während „Round Midnight“ leicht nach Charlie Rouse klingt.

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