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redbeansandrice
vorgarten
redbeansandriceWo ich auch heute wieder ein Problem hab, sind die Spannungsbögen, die sind für mich einfach oft zu lang, also: so lang, dass ich sie nicht wahrnehme…
interessanter punkt. außer auf „sanctuary“ gibt es kaum spannungsbögen, außer, dass das miles-solo immer den höhepunkt bildet
eigentlich gibt es klare solo-abfolgen, aber das funktioniert anders als im bop: nicht so, dass das einzelne instrument oder der einzelne spieler einen spotlight bekommt, sondern eher, dass geschaut wird, was sich im sound verändert, wenn z.b. die e-pianos übernehmen. das wäre zumindest meine idee dazu.
Danke, das ist sehr hilfreich, dass man das ganze Album im Grunde als ausgeuferte Hintergründe für Miles Soli hören kann/muss… Und das ist ja in der Tat auch eine Art, zB die Alben mit Gil Evans zu hören… Da muss man dann halt wirklich das Interesse für Miles als Solisten mitbringen, um hier wirklich was von zu haben… Was ich zB über das erste und zweite Quintett so nicht sagen würde…
mir geht es ein bisschen anders, auch wenn ich miles als solisten hier auf einem von mehreren höhepunkten finde (sehr originell, ohne klischees). mir sind die „hintergründe“ sehr viel wert, ich kann das anders hören als in (fehlenden) spannungsbögen. es gibt die ganze zeit verdichtungen, verschiebungen, mich langweilt das nie. die späteren sachen, z.b. AGHARTA, sind anders, da ist die stimme von miles wie ein zerbrechlicher einwurf letzter kraft gegen die geräte und kurzgeschlossenen stromkreisläufe, wo quasi maschinen mit anderen maschinen kommunizieren. da gibt es auch keine spannungsbögen und auch keine großen soli, aber ich finde es nicht weniger faszinierend.
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