Antwort auf: Die besten Prestige Alben

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gypsy-tail-wind
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redbeansandrice
Fearless Frank Foster heute auf der Zugfahrt, und ich bin etwas in Eile… aber ich poste trotzdem mal hier, weil das Album gut bei den Debatten anschliesst, die wir vor 15 jahren weiter oben im Thread hatten… auf insta hatte es wer darüber, dass das her eine weitere der fantastischen Cal Lampley Produktionen auf Prestige sei… und tatsächlich hatte ich mir sein Profil nie so richtig angeguckt wie zB bei Don Schlitten oder Bob Porter… aber er hatte eins, viele der eleganteren Soul Jazz Alben sind aus seiner Produktion… und auch diese Alben, die den Bereich zwischen Soul Jazz und Hard Bop sondieren, wie die von Buddy Terry, Harold Mabern oder Houston Person… oder eben dieses hier… eine überraschende Besetzung mit einem jungen Albert Dailey am Klavier, Virgil Jones in einem credit ohne Orgel – er war ja eigentlich der Trompeter des Orgeljazz – Alan Dawson (dr) und Bob Cunningham (b)… das Album kann sich zwischen Mabern und Terry Alben extrem gut behaupten, Foster ist wahrscheinlich schon der bessere Saxophonist als Terry oder Person, und die Musik insgesamt ein fokussierter und geschmackssicherer als ich es von den Mabern Alben erinnere…

Das unterschreibe ich – unabhängig davon, dass Mabern Qualitäten hatte, die auf seinen Prestige-Alben eher zu kurz kommen. Besonders den Punkt, dass Foster der bessere Saxophonist war. Er sticht ja selbst in der Basie-Band der späten Fünfziger heraus als einer der wenigen in diesem Umfeld (und vermutlich auch im Soul Jazz-Umfeld), die wirklich mit den ganzen Entwicklungen mithalten konnten (Thad Jones wär der andere Ausnahmefall bei Basie). Das Album bietet eine überraschende Band – und eben tatsächlich einen fearless leader (wie ja später eine Box von Coltrane heissen sollte … das ist nur so halb ein Zufall ;-) )

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