Antwort auf: Die besten Prestige Alben

#12540603  | PERMALINK

friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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Viel Zeit, wenig Geld – gute Gelegenheit, mal in den Tiefen der eigenen Plattensammlung zu stöbern. Da findet sich unter anderem die 4 CD-Box THE PRESTGE RECORDS STORY. Aber dazu später.

So viele Prestige-Alben habe ich gar nicht im Regal stehen. Die Auswahl ist also zwangsläufig keineswegs repräsentativ. Aber diese hier würden wohl den Weg in meine Top 10 finden. (Aufnahmejahr / Veröffentlichung / Sublabel)

Sonny Stitt – Kaleidoscope (1950-52 / 1957)
Miles Davis – Bags’ Groove (1954 / 1957) und Miles Davis – And The Modern Jazz Giants (1954 / 1959). Gehören ja irgendwie zusammen.
Sonny Rollins – Saxophone Colossus (1956)
Gil Evans – Gil Evans & Ten (1958)
Steve Lacy – Reflections (1959)
Gene Ammons – Boss Tenor (1960)
King Curtis – The New Scene Of King Curtis (1960 / NJ)
Roland Kirk – Kirk’s Work (1961)
Yusef Lateef – Eastern Sounds (1961 / MV)
Houston Person – Goodness! (1969)

Diese Auswahl relativiert die These, dass Prestige viele spontane Sessions von Musikern, die aufgrund ihrer Sucht schnelles Geld brauchten, aufnahm und auf den Markt warf. Das mag auch geschehen sein – und ja – es gibt offenbar auch viele mittelmäßige Alben auf Prestige. Aber die oben genannten sind alles sorgfältig produzierte Alben. Gerade das Gil Evans-Debut mit 10+1 Musikern war sicher auch eine logistische Herausforderung und ein finanzielles Wagnis. Sowas schüttelt man nicht mal so einfach aus dem Ärmel. Zitat Bob Weinstock: „Gil Evans was one of the greatest arrangers in jazz history. He didn’t do enough, really. He should have done more. At this time Prestige was making lots of money. I had a choice in that I could pay taxes or I could invest in more recordings. I chose to invest in the musicians.“

zuletzt geändert von friedrich

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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.”                                                                                                                                          (From the movie Sinners by Ryan Coogler)