Antwort auf: Ich war bei …

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latho
No pretty face

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Immerhin mal ein Konzert geschafft dieses Jahr:

Die Heiterkeit – solo – 19.9.2025 – MUZ, Nürnberg

Setlist

„Die Heiterkeit solo“ hat ja mehrere Bedeutungsebenen: zum einen ist Stella Sommer mittlerweile sowieso Die Heiterkeit in Personalunion, zum anderen war dadurch klar, dass sie sich nur mit Gitarre begleiten würde. Ich gestehe, dass ich da skeptisch war, den „Chansonpop“ von Sommer machen ja für mich die Bandbegleitung aus, später dann die Arrangements zB auf Pop & Tod. Aber nur Schrammelgitarre? Das MUZ war voll, was nicht viel sagt, weil der Club vielleicht 30 Besucher fasst, Ton war ok, was aber angesichts der Kombi von Stimme/Gitarre nicht so schwer war. Die Künstlerin fing eine Dreiviertelstunde zu spät an, ich nehme aber an, nachdem sie gar nichts dazu sagte, dass ihr die Anfangszeit auch nicht bekannt war. War zum anderen auch nicht schlimm, weil ich mich nett mit Mit-Fori @zissou unterhielt. Stella Sommer selber war schon sehr „Berliner Künstlerin“, auf der anderen Seite in ihren Ansagen aber sehr nahbar (ihre Sprechstimme übrigens ganz normal). Meine Befürchtungen, dass die schmale Instrumentierung den Charme der Songs nicht herüberbringen würde, schien sich am Anfang zu bestätigen, aber dann schwenkte Sommer auf die eher elegischen, nicht so sehr auf Rhythmus und Klangstärke angelegten Songs von Schwarze Magie um. Sehr schön waren Wenn etwas Schönes stirbt, Im kalten Februar Regen, Im Zwiespalt (von Pop & Tod) und ein sehr schönes Jeder Tag ist ein kleines Jahrhundert. Der von mir bekrittelte Gesang auf Schwarze Magie, der mir gelegentlich zu „statuesk“, zu gekünstelt vorkam, war live klasse, ihre Stimme ist eben Sommers Alleinstellungsmerkmal und im Laufe des Abends, wurde diese gefühlt emotionaler (haha!), beweglicher, zugänglicher. Zum Schluss gab es ein neues Lied, September und ihr Lieblingslied, Girl From the North Country, das vielleicht nicht ans Original herankam, aber am Ende des Konzert stehend, ganz gut vermittelte, wo Stella Sommers Songwriting herkommt. Am nächsten Tag wollte sie am Reeperbahnfestival sein, mit komplett neuem und uneingeübtem Bassisten, wie sie erzählte. Sie signierte noch (einmal Pop & Tod für mich), nahm tatsächlich gerührt eine Karte eines sehr jugendlichen Fans entgegen und ist hoffentlich am nächsten Tag halbwegs fit gewesen. Fazit: positiv überrascht plus ein dazu gewonnene Wertschätzung einiger Lieder.

zuletzt geändert von latho

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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.