Antwort auf: Enja Records

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gypsy-tail-wind
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Dusko Goykovich – In My Dreams | Ein fürchterliches Cover wurde diesem Album verpasst, das ein Jahr vor „Deep in a Dream“ von Charlie Mariano im selben Studio (Studio 44, Monster, NL) mit derselben Rhythmusgruppe entstanden ist: Bob Degen (p), Isla Eckinger (b) und Jarrod Cagwin (d). Das Konzept ist auch mehr oder weniger dasselbe: der Leader singt am Instrument Balladen, es gibt ein paar schnellere Stücke dazwsichen und eine exzellente Rhythmusgruppe, die dafür sorgt, dass auch bei über 50 Minuten keine Langweile aufkommt. Hier sind die Standards klar in der Unterzahl: es gibt mitten im Album zweimal Hoagy Carmichael („Skylark“ und „One Morning in May“) und den „Sequoia Song“ von Bob Degen, dazu sechs Originals von Goykovich, mit dessen Titelsong das Album beginnt. Er spielt schon hier mit Dämpfer, tut das auch im mittelschnellen folgenden „St. Germain des Pres“ wieder – und wenn er hier ins Solo einsteigt, scheinen seine Phrasen ganz direkt von Miles Davis zu stammen (in seinem Solo in „Introduction“ zitiert er auch eine Phrase von Sonny Clark – vermutlich die Vorlage für sein Stück). Das ist alles super elegant, super kompetent, da und dort geht es auch darüber hinaus, etwa in Bob Degens Stück, wo der den Solo-Spot kriegt, oder in „Skylark“, wieder mit einem hervorragenden Beitrag von Degen. Zur Sternstunde, wie das Mariano-Album für mich eine ist, wird das Album für mich leider nicht.

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #166: First Visit: Live-Dokumente aus dem Archiv von ezz-thetics/Hat Hut Records - 14.10., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba