Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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redbeansandrice

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Terry Gibbs – Vibes On Velvet

Die Leute von früher beantworten mit diesem Album folgende Forschungsfrage: Kann man sowas wie ein „with strings“ Album auch mit einem Saxophonsatz statt einer Streichersection aufnehmen, insbesondere wenn das Leadinstrument das Vibraphon ist? Das Ergebnis ist ein bisschen gemischt würd ich sagen… Terry Gibbs ist hier im Prinzip mit seiner üblichen Rhythmusgruppe um Terry Pollard zu hören – die allerdings wahnsinnig weit unten im Mix ist – es gibt Momente, in denen kann man neben der Rhythmusgitarre noch ein Klavier fühlen kann, wenn man sich drauf konzentriert… auf einem Stück gibt es sogar ein Klavierintro… aber eigentlich fühlt man die Rhythmusgruppe hier nur, und ich denk sie setzen auch immer mal wieder teilweise aus. Zu hören ist neben Gibbs ein von Manny Albam arrangierter fünfköpfiger Saxophonsatz mit unter anderem Hal McKusick und Frank Socolow… und das ist schon gut arrangiert, man kann mit so einem Saxophonsatz viel machen… aber die fünf sind auch wirklich durchgängig als Section eingesetzt – mit gelegentlichen Kontrapunkten aber keinen Soli oder so… was dazu führt, dass Gibbs auf dem Album wirklich der einzige Solist ist, der sich mit der Saxophonsection abwechselt oder von ihr umschmeichelt wird – denn meistens ersetzt sie das Harmonieinstrument… Wenn man noch einbezieht, dass die meisten Stücke eher langsam sind, Standads wie Smoke Gets In Your Eyes, Boulevard Of Broken Dreams, Mood Indigo, It Might As Well Be Spring, dann sieht man, dass es eigentlich nichts gibt, was das Album davon abhält ein bisschen eintönig zu sein… und das ist es auch… dabei sitzen in der Band fähige Solisten wie McKusick oder Socolow – die aber im Sinne des Experiments so tun müssen, als würden sie zweite Geige spielen… Das Cover der Platte gefällt mir sehr gut… aber das Konzept ist mehr was für eine EP als für ein ganzes Album…

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