Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Hampton Hawes at the Piano! › Antwort auf: Hampton Hawes at the Piano!
wo wir jetzt einen eigenen Thread haben, darf ich es sagen: Hampton Hawes Karriere kann man grob in fünf Abschnitte aufteilen: 1) die frühen Jahre von den ersten Aufnahmen mit Howard McGhee 1947 bis zur Einberufung in die Armee Anfang 1953 2) die grosse Zeit mit seinem klassischen Trio von Mitte 1954 bis zur Verhaftung im Herbst 1958… 3) das Comeback ab 1964 mit vielen Aufnahmen, vor allem wieder im Klaviertrio 4) eine elektrische Phase von 1972 bis 1974… und dann 5) die Spätphase mit der Veröffentlichung seiner Autobiografie und den letzten akustischen Aufnahmen … bis zu seinem Tod 1977.
Wenn man sich diese erste Phase ansieht, zB in dieser Diskografie (für andere Sachen ist auch jene ganz praktisch), sieht man, dass hier quasi die Stile nebeneinanderstehen, reiner Bebop mit Howard McGhee, Charlie Parker und Sonny Criss, früher R&B mit James Von Streeter, Preston Love oder Happy Johnson (und bestimmt noch anderen, die nicht dokumentiert sind) und eben auch der klassische Cool Jazz, den man sonst eher mit weissen Musikern assoziiert… und davon hör ich gerade was:
Gene Norman Presents Gerry Mulligan And His Tentette + Shorty Rogers And His Giants
einen Hampton Hawes thread haben bedeutet vieles… zB: eine Ausrede um endlich noch ein paar mehr Hampton Hawes Platten zu kaufen… die andere läuft später, diese hier kam für einen Euro dazu… der Verkäufer meinte noch, die Platte koste deshalb einen Euro, weil sie echt kaputt sei… aber so klassische Capitol oder RCA Alben aus den 50ern gehen doch nicht kaputt, dachte ich, und ja, ein bisschen Kaminfeuer aber die Musik kommt klar durch, vielleicht nochmal waschen… Die Platte sammelt zwei 10in Alben von Rogers und Mulligan, gypsy hat hier ein bisschen zu beiden Sessions geschrieben, Track 1 und 5 in der ersten Sendung… die Seite mit Hawes ist die von Shorty Rogers und seinem Oktett mit unter anderem Art Pepper, Jimmy Giuffre, Shelley Manne und Horn plus Tuba 1951… eindeutig orientiert an Miles Davis mit Momenten, die an Basie erinnern, genau wie gypsy es beschrieben hat… tolle Session, wirklich ein definierender Moment des Cool Jazz an der Westküste… Hawes spielt einige schöne Soli – aber an sich kauft man die Platte wahrscheinlich schon eher wegen dem grossen Ganzen… aber dass Hawes hier dabei war, darf man nicht vergessen… es ist nicht ganz das gleiche wie bei Birth of the Cool dabeigewesen zu sein… aber schon das next-best-thing.
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