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friedrich
Habe mir die Gil Evans Interpretation des Barbara Songs inzwischen ein paar mal aufmerksam angehört. Wenn ich es nicht schwarz-auf-weiß hätte, würde ich nicht glauben, dass die Vorlage ein Lied aus der Dreigroschenoper ist. Evans scheint die ursprüngliche Komposition als Ausgangspunkt genommen aber sie dann durch einen Filter nach dem anderen geschickt zu haben, bis das Original eigentlich nicht mehr zu erkennen ist. Eine fast vollständige Metamorphose. Da erkenne ich keinen Song mehr. Ich höre farbige Klangwolken, die sich langsam ausbreiten, vor- und hintereinander schieben und miteinander mischen, hier und da verdichtet sich etwas in Form eines Solos auf Sax oder Flöte und mit dem Klavier blitzen ein paar funkelnde Kristalle auf. Schichten von Klang in ungewöhnlichen dunklen Pastelltönen. Bass und drums ganz weit unten verbinden das nur noch locker mit festem Boden.
irgendwer hat hier mal geschrieben: gil evans sei kein arrangeur, sondern ein zustand. warst du das?
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