Antwort auf: 100 beste Jazzalben des Rolling Stone, kommentiert

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vorgarten

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lathoWenn man als wie ich eher Jazz-Unbewanderter an so eine Platte herangehe, vor denen Leute mit „Achtung, Free Jazz!“ gewarnt haben, dann erwartet man alles andere als leichtes Material. Und das ist die Platte auch nicht, aber ein unerwartet unterhaltsamer Sack Weihnachtsgeschenke, ein, angesichts des Themas wohl eher düsterer, Karnevalswagen, ein Aufblitzen und wieder Verlöschen von Unmengen Ideen, alle geeint durch Weihnachtsmann, Funkenmariechen und Daniel Düsentrieb Matana Roberts, die Verpackungen, Kamellen und, ich nenne es mal Vorschläge, im Raum verteilt. Man ist zunächst etwas verwirrt, ja überfordert, erkennt dann aber, auch abseits vom durchaus stringentem Text-Thema, die einenden Elemente, die Form und wenn es nur das ist, das die Platte eben dieser Sack Flöhe ist. Höre ich sicher nicht dauernd, aber immer gerne wieder. Und entdecken kann man immer noch etwas. Vielleicht war es ja diese lebendige Melange, die die nachfolgenden Alben mauer (aber nicht mau) aussehen ließ?

das verstehe ich alles sehr gut. ich habe bei chapter four nochmal neu feuer gefangen, aber frage mich eigentlich immer noch, warum das erste album solch ein crossover-erfolg war (obwohl ich es auch sofort gekauft habe und mochte). was du beschreibst, ist ganz sicher einer der schlüssel.

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