Antwort auf: Alben und Referenzen – "Was bedeutet für Euch…?"

Startseite Foren Kulturgut Das musikalische Philosophicum Alben und Referenzen – "Was bedeutet für Euch…?" Antwort auf: Alben und Referenzen – "Was bedeutet für Euch…?"

#12521157  | PERMALINK

was
Break China Laughing

Registriert seit: 17.01.2010

Beiträge: 11,283

kingberzerk@was Was für Leute hatten eigentlich Per Ubu gehört? Zählt das heute zu Post-Punk? Violent Femmes waren zwar folkiger, aber in der Haltung ähnlich, oder? Ich hatte mal gelesen, dass sich Lindsay Buckingham von Fleetwood Mac nach“Rumours“ für Violent Femmes usw. interessiert hatte, was dann das Folgealbum „Tusk“ stark beeinflusst. Per Ubu dürfte wohl auch dazugezählt haben.

Pere Ubu * stammten ursprünglich aus der amerikanischen Industriemetropole Cleveland.
* benannt nach einer Satire des französischen Absurditisten Alfred Jarr((Rocklexikon Schmidt-Joos,Graves)

Der direkte Bandvorläufer war Rocket From The Tombs. Neben diesen beiden Hauptvertetern war aber ab den 70er Jahren eine recht vielfältige und eigenständige Musikszene entstanden

Was sich dann so ab 1975 immer mehr in eine sehr frühe , aber laute und aussagekräftige Form des Alternative, oder nenne es auch New Wave entwickelte.Neu vor allem deshalb  weil sowas dann wirklich noch keiner dort vorher gemacht hatte.

Waren Rocket From Tombs von der Besetzung her noch eine Rockband mit Wurzeln im 60er US Garagenrock a la Stooges oder auchvon und dem, was dann in New York als USPunk bekannt wurde,  legten Pere Ubu sich stilistisch nicht mehr eindeutig fest. Mit dem neuen Synthiespieler und Keyboarder  Allen Ravenstine kam ausserdem noch eine wilde und unberechenbare Klangfarbe hinzu.DazuDavid Thomas mit seiner mehrere Oktaven reichenden Stimme, und seinem eigenwilligen Drang, auch mal ins Atonale oder Dadaistische   abzudrehen.

Ein Krikiter hat mal das erste Stück von “ The Modern Dance “ in etwa so beschrieben: Aus dem einen Kanal dringt ein elektronisches Fiebsen, was sich ständig verändert, aus der anderen Seite kann man einen schrabbeligen Chuck Berry Riff hören….dann setzt die ganze Band mit voller Wucht ein.

Um mal einen fassbaren  Begriff zu nennen: Ein Stück wie Heart Of Darkness von 1975 könnte man sich auch gut in der Dark Wave Szene Englands  der 80er vorstellen, also Bands wie The Cure, Red Lorry Yellow Lorry etc….nur eben 10  Jahre früher.

Pere Ubu liegen immer anders, immer quer, haben immer ihr ganz eigenes Ding gemacht…was ihnen zwar treuesten Fans in der Heimatszene verschaffte. Den großen  kommerziellen Durchbruch konnten sie mit sowas aber vergessenen  war wohl auch nie geplant. In den letzten Jahren ließen Pere Ubu mitunter ganze  Aufnamesessions mitfilmen, die man sich dann auf you tube oder Facebook anschauen konnte. Habe ich öfters gemacht und kann sagen, dass es den Musikern da in erster Linie um Spaß und Spielfreude ging.

Diesen Eindruck hatten Tezuka und ich auch beim Konzert in der Hamburger Fabrik

Da existiert auch noch ein Thread hier im Forum.

zuletzt geändert von was

--