Antwort auf: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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latho
No pretty face

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fevers-and-mirrors

mozzaLatho, das war doch sicherlich nicht ernstgemeint. Scorsese hätte daraus eine Art Mafia-Film gemacht und Woody Allen – na ja, kommt drauf an… entweder Tragikomödie oder… nicht machbar. Ich bin der Meinung, dass das nicht darstellbar ist in einem Film.

Klar war das ernst gemeint, falls Du die Scorsese-Verfilmung meinst. Und natürlich hätte er daraus keinen Mafia-Film gemacht, aber der alte Katholik (beinahe wäre mir „ewige Katholik“ rausgerutscht, bevor mein Hirn sich dankenswerterweise doch noch einschaltete) hätte sich da prima austoben können mit seiner Obsession für Schuld, Vergebung, Sünde und (Rest-)“Menschlichkeit“. Wäre ja auch kurz nach seinem Herzensprojekt „The Last Temptation Of Christ“ gefolgt, das hätte auf eine schräge Art sogar gepasst. Polanski wurde der Stoff auch angeboten, aber „The Pianist“ zeigte später, dass das wohl auch nicht Spielberg übertroffen hätte. Woody Allen? Höchstens der frühe, bis max. „Love And Death“. Skurril und gebrochen. Da hätte ich dann sogar die Duschszene verziehen. Allerdings gab es zu der Zeit die Vorlage „Schindler’s Ark“ noch gar nicht. Abgesehen davon, dass Allen das nie im Leben, zu keiner Zeit, gemacht hätte.

Naja, Allen hat Ende der 70er, Anfang der 80er ja durchaus „ernste“ Filme gemacht, ich würde ihm immer die Fähigkeit zu Filmen über Schuld und Sühne zusprechen. Aber ja, Allen ist gleichzeitig nicht dumm und fühlte sich in seiner Bubble wohl genug, der hätte nie so ein Projekt angenommen.

Wegen Scorcese: Dessen „katholische“ Filme nerven mich immer ein bisschen, weil sie gefühlt nicht ums verfilmte Thema, sondern um Marty selber kreisen – sein Kampf mit seinem Glauben. Wichtig und richtig, aber eben auch selbstbezogen. Von daher falsch für so ein Thema.

Ich stimme da stormy zu: adäquat das Thema zu verfilmen, ist kaum möglich, jenseits von Dokus.

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