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vorgartendieselantrieb passt tatsächlich besser zu dieser musik. abgase werden aber schon auch ausgestoßen, schätze ich?
soweit ich weiß, ist das ganze album als hommage an den vater gedacht, der in nachtzügen gearbeitet hat, deshalb kam ich auf den zug als übergeordnetem thema (plus titel und cover). und der gleichmäßige, fast nicht-synkopierte rhythmus war tatsächlich im vergleich zum nachfolgenden monk-album sehr auffällig.
Ja, Abgase wurden schon ausgestoßen und damals sicher auch ziemlich rußige. Dass Oscar Petersons Vater Eisenbahner war, wusste ich nicht und habe da Deinen Text auch nicht richtig verstanden. Diese Hommage erschließt sich mir durch die Wahl der anderen Stücke auch nicht unmittelbar. Außer vielleicht, dass das überwiegend alte Gassenhauer sind, die OPs Vater sicher gehört und vielleicht auch gespielt hat. Okay, auf der englischsprachigen Wikipedia kann man es nachlesen. Da war ich als Fahrgast leider nicht richtig informiert.
Musikalisch hätte ich diese Aufnahmen aber auch nicht lautmalerisch mit der Eisenbahn in Verbindung gebracht. Dazu sind sie zu filigran, haben zu wenig körperliche Kraft, wirken zu leicht. Aber das ist wohl Oscar Petersons Personalstil. Der Kontrast zu Thelonious Monk, dessen Monk’s Dream etwa zeitgleich veröffentlicht wurde, ist tatsächlich frappierend. Der wiederum hatte ja auch für Oscar Peterson nicht viel übrig.
Das Coverfoto von Night Train stammt übrigens von Pete Turner, der später viele Covers für CTI gemacht hat.
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)