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stefane
01) Simon Joyner – 25.1.2025 – Schorndorf, Manufaktur ****1/2+
02) Richard Thompson – 11.5.2025 – Ulm, Roxy ****+
03) Steve Wynn & Chris Cacavas – 21.2.2025 – Stuttgart, Laboratorium ****-
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01) Simon Joyner – 25.1.2025 – Schorndorf, Manufaktur ****1/2+
02) Richard Thompson – 11.5.2025 – Ulm, Roxy ****+
03) Steve Wynn & Chris Cacavas – 21.2.2025 – Stuttgart, Laboratorium ****-
04) Hans Theessink – 10.4.2025 – Stuttgart, Laboratorium ****-
05) Jeffrey Lewis & The Voltage – 30.04.2025 – Stuttgart, Merlin ****-
06) Nap Eyes – 23.5.2025 – Schorndorf, Manufaktur ****-
07) Maya Ongaku – 4.6.2025 – Stuttgart, Merlin ****-
08) Suzie Ungerleider Duo – 21.3.2025 – Stuttgart, Laboratorium ****-
09) Desperate Journalist – 3.4.2025 – Schorndorf, Manufaktur ***1/2+
Up next: King Hannah.
Letzten Mittwoch das japanische Neo-Psychedelic-Trio Maya Ongaku aus den Küstengemeinden um die Halbinsel Enoshima südwestlich von Tokio vor sehr gut gefülltem Haus im Stuttgarter Merlin mit einem stellenweise großartigen Konzert.
Eine blutjunge Band, die mit dem Album „Approach to Anima“ und der EP „Electronic Phantoms“ erst zwei Platten herausgebracht hat. Mit „The Spirit of the Sea“ soll demnächst ein neues Album erscheinen.
Los geht es mit dem fast viertelstündigen „Water Dreams“, das mit dem einleitenden elektronisch erzeugten Percussion-Geraschel und der Querflöte sehr an Spiritual Jazz der Seventies erinnert, bevor dann die Batterie an großteils analogen Moog-Synthesizern und die Drum Machine den Sound dichter werden lassen, die Querflöte von einem expressiven Saxophon abgelöst wird, sich alles immer weiter steigert, aber nie ausbricht, bevor der Song dann wieder langsam zu den ruhigen Tönen vom Anfang zurückkehrt. Das ist schon großartig.
Die Musik ist eine Art dezent elektronisch verfremdeter psychedelischer Folk, der durch die wunderbare Querflöte und das Saxophon in den langsameren Stücken auch oft eine Spiritual Jazz-Note bekommt, gemischt mit japanischer Melodik und kosmischen Texturen. Die Songs entwickeln sich oft langsam, mit Loops werden verschiedene Soundflächen übereinander geschichtet, die dann als Basis für weitere Exkursionen dienen. Trotz der ganzen Elektronik ergibt das einen angenehm flächigen, oft intimen und luftig instrumentierten Sound. Dazu der auch eher wie ein Instrument eingesetzte Gesang des Gitarristen Tsutomu Sonoda, sehr sanft zurückgenommen und oft ausdruckslos, was dem Ganzen aber teilweise – zusammen mit der sanft wirbelnden Gitarre – noch einen schönen Sixties-Bossa Nova-Vibe verleiht. Bei den schnelleren Stücken mit ihrem deutlich wavigen und krautigen Einschlag paßt das für mich dann aber nicht immer, da hier die Stimme vom dichten Instrumententeppich oft überdeckt wird.
Insgesamt jedoch ein zu Teilen begeisterndes Konzert einer Band, auf deren weitere Entwicklung ich sehr gespannt bin.
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"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)