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vorgarten69
LADY SINGS THE BLUES
holiday, quinichette, shavers, scott, smith, edison, kelly, tucker, burrell, kessel, bell, callender, mcbrowne, hamilton, granz, ? (3.9.1854, 6.&7.6.1956)
„sunshine’s around me / but deep in my heart it’s cold as ice.“ zwischen diese beiden bilder passen keine sanften übergänge. noch weniger zwischen die „pastoral scenes of the gallant south“ und die „bulging eyes“ und den „twisted mouth“. das cover mit seinem farbverlauf zwischen heiß und kalt und die stimme mit ihrer gleichzeitigkeit von kaputtheit und leichtigkeit wollen eine andere geschichte erzählen. (…)
Du kannst schneller über Musik schreiben als ich sie hören kann.
Komischer Zufall, dass Rip, Rig & Panic und Waltz For Debby hier unmittelbar aufeinanderfolgen und Du sie hier natürlich auch unmittelbar nacheinander besprichst. Viel größer können die Gegensätze ja kaum sein. Hier der extrovertierte und hyperaktive Rahsaan Roland Kirk, dort der introvertierte und kontemplative Bill Evans. @soulpope nannte das sehr passend „komplementär“.
Die „späte“ Billie Holiday hatte ich vor einigen Jahren hier (wieder)entdeckt. Ist mir damals in den Swing-Thread gerutscht, vielleicht weil ich mich damals sehr für Swing interessierte und gar nicht daran dachte, dass es auch einen Billie Holiday-Thread gibt. Besonders ins Ohr gefalllen ist mir damals auch Charlie Shavers, der zwar nur kurze Auftritte hat, die das Gesamtbild aber doch stark prägen. Auf anderen Aufnahmen ist das noch ausgeprägter. Völlig anderer Zusammenhang, aber auch hier fast sowas wie ein Komplementärkontrast zwischen dem strahlenden Charlie Shavers und der gedämpft klingendne Billie Holiday. In meinen Ohren ein Höhepunkt in Billie Holidays (nicht nur) spätem Werk.
Es kommen ja noch 3 andere Billie Holiday-Alben. Weiß nicht, ob ich die kenne. Aber die, die ich aus dieser Phase kenne, sind alle sehr gut.
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)